Der Auftritt von Thomas Tuchel nach dem Bundesliga-Gipfel hallt weiter nach. Auch im „Doppelpass“ auf Sport1 war am Sonntag der Ausbruch gegenüber Sky-Experte Lothar Matthäus Thema.
„Hat mich wirklich sauer gemacht“WDR-Mann kritisiert Tuchel für Wut-Auftritt in Dortmund
von Béla Csányi (bc)
Fußball-Deutschland diskutiert über Thomas Tuchel (50)! Der Bayern-Trainer sorgte vor und nach der Münchner Gala bei Borussia Dortmund für Schlagzeilen, weil er bei gleich drei Gelegenheiten mit Frust-Auftritten gegen die Sky-Experten Lothar Matthäus (62) und Dietmar Hamann (50) schoss.
Während am TV-Pult des Senders am Samstagabend (4. November 2023) zeitweise Fassungslosigkeit herrschte, blickte die Expertenrunde im „Doppelpass“ auf Sport1 am Folgetag mit etwas Abstand auf die denkwürdigen Tuchel-Auftritte.
Sven Pistor ärgert sich im „Doppelpass“ über Tuchel-Abgang
Dass es in ihm noch immer brodelte, machte Sven Pistor (51) deutlich, seit Jahren Gesicht und Stimme der Bundesliga-Konferenz bei WDR2. An Tuchels Verhalten störte ihn vor allem der vorzeitige Abgang bei der Sky-Analyse, gerade als Lothar Matthäus (62) nach diversen Spitzen seinen Standpunkt verdeutlichen wollte.
„Das war der Moment, der mich ehrlich gesagt ein bisschen empört hat“, gestand Pistor: „Ich finde Reibung, Diskussion wunderbar. Auch im Bundestag werden solche und solche Reden gehalten, man hört aber einander zu, hat verschiedene Positionen. Das sollte im Fußball auch so gelten.“
Wie Tuchel am Sky-Pult aber genervt die Stöpsel aus den Ohren nahm, das Mikrofon nach einer letzten spitzen Bemerkung ablegte und einfach von dannen stapfte, habe eine fatale Signalwirkung gehabt. „Dann verlässt man einen gemeinsamen Boden“, kritisierte Pistor: „Das hat mich wirklich sauer gemacht.“
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Der WDR-Moderator nahm dabei auch Tuchels Arbeitgeber in die Pflicht, forderte kritische Worte der Münchner Vereinsführung in der internen Aufarbeitung.
Verständnisvoller auf den Ausbruch reagierte im „Doppelpass“ Jürgen Kohler (58). „Ich finde schon, dass man sich der Kritik stellen sollte“, riet der Weltmeister Tuchel, schob aber nach: „Ich verstehe auch den Thomas. Aus Sicht des Trainers hat er toll reagiert, auch mal Ventile geöffnet. Das sollte man ihm als Trainer auch zugestehen.“