Hat ihn diese Reaktion verraten? Inter Mailands Innenverteidiger Yann Aurel Bisseck (24) steht offenbar kurz vor seiner ersten Nominierung für die deutsche Nationalmannschaft.

Noch vor der offiziellen Verkündung des Kaders am Donnerstag (13. März 2025) ließ der 24-Jährige dies durchblicken. „Ich äußere mich nicht dazu“, sagte Bisseck am Dienstagabend mit einem breiten Grinsen bei Prime Video.

Bisseck trifft mit Inter im Viertelfinale auf Bayern München

„Ich warte ab bis Donnerstag, ich bin guter Dinge. Schauen wir mal“, fügte der 1,96-Meter-Hüne immer noch grinsend auf weitere Nachfragen hinzu.

Kurz zuvor hatte Inter mit einem abgeklärten 2:1 (1:1) über Feyenoord Rotterdam das Viertelfinale der Champions League erreicht, Bisseck stand dabei abermals über die volle Distanz auf dem Feld.

Mit seinem Verein trifft Bisseck im Viertelfinale der Champions League auf den FC Bayern München, der sich deutlich gegen Bayer Leverkusen durchsetzte. „Ich habe schon mal gegen Bayern gespielt, als ich 17 war, glaube ich“, sagte Bisseck zunächst, kam dann aber selbst ins Grübeln, ob er tatsächlich mit dem FC gegen den Rekordmeister aufgelaufen war und erinnerte sich schließlich: „Ich war auf der Bank.“

Stimmt. Mit dem FC, für den er bereits mit 16 Jahren und damit als jüngster Spieler in der Vereinsgeschichte sein Bundesliga-Debüt gab, bestritt er in der Abstiegs-Saison 2017/18 drei Spiele im deutschen Fußball-Oberhaus: gegen Hertha BSC, Schalke 04 und den SC Freiburg. Gegen die Bayern und Wolfsburg stand er noch zweimal im Profi-Kader, bis es zurück zur U19 ging.

Bei seinem Jugendklub schaffte der gebürtige Kölner trotz seines Rekord-Debüts danach nicht den Durchbruch, wurde mehrfach verliehen und schließlich an den dänischen Klub Aarhus GF verkauft. Ein Jahr später zog Inter Mailand die Ausstiegsklausel, überwies für das Abwehrtalent sieben Millionen Euro, auch der FC verdiente dank einer Weiterverkaufsbeteiligung (15 Prozent) mit.

Nun geht es also gegen die Bayern. Im Viertelfinale der Champions League sei es klar, dass man auf einen Giganten treffen kann, betonte er. „Aber wir freuen uns auf jede Aufgabe. Wir glauben nach wie vor, dass wir gegen jeden bestehen können.“ Vieles deutet darauf hin, dass zuvor für Bisseck aber noch ein weiteres Highlight ansteht: seine erste Berufung in die Nationalmannschaft.

Bisseck, beim 1. FC Köln ausgebildet, durchlief beim DFB zahlreiche Jugendmannschaften und war unter anderem Kapitän der U21. Einen Austausch mit Bundestrainer Julian Nagelsmann hatte es bereits im vergangenen Jahr gegeben.

„Das Gespräch ging ungefähr fünfeinhalb Minuten. Er hat mir gesagt, ich soll so weitermachen“, sagte Bisseck Anfang Februar bei Sky: „Ich habe mich extrem gefreut und es als großes Zeichen des Respekts gesehen, dass er sich überhaupt bei mir gemeldet hat. Ich hoffe, dass ich weiter auf dem Radar bin. Ich glaube, ich mache meine Sache auch ganz gut.“

Das sieht mutmaßlich auch der Bundestrainer so. „Bei Bisseck ist es so, dass er letztes Jahr zu wenig gespielt hat für einen Innenverteidiger, um wirklich Rhythmus zu sammeln“, hatte Nagelsmann im November gesagt.  „Jetzt spielt er deutlich mehr, und er macht es auch gut.“

Während Köln derzeit in der 2. Bundesliga um den direkten Wiederaufstieg kämpft, spielt Bisseck in der Königsklasse, ist amtierender italienischer Meister. Vor dem Viertelfinale gegen die Bayern steht für ihn aber offenbar noch ein weiteres Highlight bevor: seine erste Nominierung für das DFB-Team. (are/sid)