Vom bitteren Abstieg bis in die Vereinslosigkeit: Bastian Oczipka hat einen schwierigen Sommer hinter sich. Nach der Abstiegssaison mit dem FC Schalke 04 spielt er nun beim Conference-League-Teilnehmer Union Berlin.
Nach Schalke-AbsturzUnion-Neuzugang Bastian Oczipka: „Hat sehr an mir genagt“
Berlin. Union Berlins Verpflichtung von Bastian Oczipka (32) hatten nicht viele auf dem Zettel: Der Linksfuß war knapp zwei Monate vertragslos, nachdem er in der Vorsaison mit dem FC Schalke den bitteren Abstieg in die 2. Bundesliga nicht mehr aufhalten konnte.
Oczipka galt als eines der Gesichter des königsblauen Niedergangs. In den Sozialen Netzwerken wurde der 32-Jährige regelmäßig angefeindet, zu langsam sei er mittlerweile für die Bundesliga, als Linksverteidiger zu unmodern und offensivschwach.
Union Berlin gibt Bastian Oczipka das Vertrauen zurück
So kam der Wechsel zum Conference-League-Teilnehmer Union Berlin auch einigermaßen überraschend. Viele hatten dem gebürtigen Bergisch Gladbacher kein Engagement in der Bundesliga mehr zugetraut. Doch von seinem neuen Verein spürt Oczipka, der für Schalke 126 Pflichtspiele absolvierte, wieder das Vertrauen.
„Bastian ist ein ausgesprochen flexibler und erfahrener Spieler, der uns aufgrund dieser Qualitäten mehr Variationsmöglichkeiten bringen wird“, sagte beispielsweise Unions Geschäftsführer Oliver Ruhnert (49) bei der Vorstellung des Neuzugangs. Wann der Routinier seine Fähigkeiten das erste Mal auf dem Platz einbringen kann, ist unterdessen noch offen. Denn aufgrund der fehlenden Spielpraxis hat der 32-Jährige noch einen Trainingsrückstand. Für die Conference-League-Gruppenphase wurde er von den Berlinern zunächst nicht gemeldet, könnte in der K.O.-Phase jedoch nachnominiert werden.
Bastian Oczipka: Auf Schalke sind viele negative Sachen passiert
Bastian Oczipka selbst freut sich auf die neue Aufgabe. Für die Entscheidung pro Union brauchte er aber eine gewisse Zeit, wie er im Interview mit dem „kicker“ verriet: „Mit Cedric Teuchert und Frederik Rönnow habe ich bei Schalke zusammengespielt, mit Max Kruse beim FC St. Pauli. Die habe ich vorher allesamt kontaktiert. Alle haben mir dann schlussendlich zu Union geraten.“
Der niederschmetternde Absturz der Königsblauen ist an Oczipka nicht vorbeigegangen. Es seien in dem Abstiegsjahr viele negative Sachen passiert. „Das hat alles sehr an mir genagt. Deswegen war die Zeit ohne Verein vielleicht gar nicht so verkehrt, um endgültig den Kopf freizubekommen“, bilanziert der Verteidiger, der am Samstag (11. September, 15:30) gegen den FC Augsburg erstmals für seinen neuen Arbeitgeber auflaufen könnte – falls der Fitnessstand es zulässt. (nb)