Bundesliga-Absteiger Schalke 04 im freien Fall. Neben Lothar Matthäus fordert auch Christoph Daum eine Rückkehr von Clemens Tönnies zu den Königsblauen. Der frühere S04-Boss winkt jedoch weiter ab.
„Absichtlich über die Klippe“Daum will Tönnies-Rückkehr auf Schalke – so reagiert der Ex-Boss
Die Feier anlässlich des 70. Geburtstags von Christoph Daum war auch ein großes Treffen der Fußballszene. Mittendrin im Gewühl am Dienstagabend (24. Oktober 2023) war auch der langjährige Schalke-Klubchef Clemens Tönnies (67).
Der Absturz der Königsblauen auf Rang 16 der 2. Liga mit sieben Niederlagen in zehn Spielen war großes Gesprächsthema unter den Gästen. „Nichts wünsche ich mir mehr, als dass Clemens alsbald bei Schalke als Führungspersönlichkeit diesen Klub wieder in die Erfolgsspur führt“, sagte Daum in seiner Dankesrede.
Clemens Tönnies: „Mir blutet mein Schalker Herz“
Der frühere Aufsichtsratsvorsitzende (2001 bis 2020) nahm die warmen Worte gerührt zur Kenntnis, winkte aber gleich wieder ab. „Mir blutet ja auch das Schalker Herz, wenn ich sehe, was da passiert“, sagte er zu EXPRESS.de.
„Aber meine Zeit ist durch. Ich habe die schönste Zeit gehabt. Wir haben Schalke gemeinsam aufgebaut. Aber alles hat seine Zeit.“
Dass nun sogar der Durchmarsch in die 3. Liga droht, kommt für Tönnies nicht überraschend. „Ich kann keine der im Klub getroffenen Entscheidungen der letzten drei Jahre nachvollziehen. Es wirkt fast, als ob sie den Verein absichtlich über die Klippe schubsen wollen. Ich habe zu dem, was ich dort sehe, überhaupt keine Antwort und auch kein Verständnis. Ich kann die Dinge nicht nachvollziehen. Fußball ist Geschäft, Business, Fußball ist Professionalität“.
Nicht nur Daum, sondern auch Rekordnationalspieler Lothar Matthäus (62) hatte sich jüngst für eine Tönnies-Rückkehr starkgemacht. „Als Clemens Tönnies noch da war, hatte der Verein Erfolg, hat in der Champions League gespielt. Davon kann man jetzt nur noch träumen“, schrieb er bei Sky: „Ich würde mir wünschen, einen Clemens Tönnies zurückzuhaben, damit es mit Schalke wieder aufwärts geht.“
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Doch daraus wird nichts werden. „Ich habe mehrfach angeboten zu helfen und zum Teil habe ich nicht einmal eine Antwort darauf bekommen“, sagte der Fleisch-König zu EXPRESS.de. „Schalke ist eigentlich leicht zu machen, man muss nur konsequent sein. Jetzt müssen eben die Verantwortlichen, die den Verein in die Lage gebracht haben, Schalke aus dieser Krise führen.“
Er beobachte das chaotische Treiben in seinem Herzensverein weiter aus der Distanz. „Ich genieße auch so das Leben, habe Spaß, meinen Enkeln beim Aufwachsen zuzusehen. Das erfreut mich mehr als das, was sich da auf Schalke abspielt“.