Schalke 04 will die Partnerschaft mit seinem russischen Groß-Sponsor Gazprom mit sofortiger Wirkung beenden. Der Klub informierte über das Vorhaben, nachdem bereits zuvor Maßnahmen ergriffen worden waren.
Gazprom-DebatteSchalke 04 meldet endgültige Entscheidung zur Russland-Partnerschaft
15 Jahre lang unterstützte der russische Gas-Riese Gazprom den FC Schalke mit satten Millionen-Zahlen als Sponsor, damit ist mit sofortiger Wirkung Schluss. Am Montag (28. Februar 2022) informierte der Klub über das vorzeitige Aus der Partnerschaft.
Nach der russischen Invasion in der Ukraine hatte Königsblau schon in den vergangenen Tagen Maßnahme ergriffen und war am Wochenende beim Zweitliga-Spiel in Karlsruhe (1:1) erstmals ohne den Sponsoren-Schriftzug auf der Trikot-Brust aufgelaufen. Dabei wird es auch in Zukunft bleiben.
Schalke 04 beschließt Trennung von Groß-Sponsor Gazprom
„Der Vorstand des FC Schalke 04 hat mit Zustimmung des Aufsichtsrates beschlossen, die Partnerschaft zwischen dem S04 und Gazprom vorzeitig zu beenden. Vorstand und Aufsichtsrat befinden sich dazu mit Vertretern des aktuellen Hauptsponsors in Gesprächen“, hieß es in der Klub-Mitteilung vom Montag.
Nachdem es in den vergangenen Tagen Zweifel um die finanziellen Auswirkungen der Entscheidung gegeben hatte, versicherten die Schalker Verantwortlichen: „Die vollständige finanzielle Handlungsfähigkeit des Vereins bleibt von dieser Entscheidung unberührt.“ Gleichzeitig äußerten sie sich zuversichtlich, schon in Kürze einen Nachfolger für das der russischen Regierung von Präsident Wladimir Putin (69) nahestehende Unternehmen finden zu können.
Gazprom-Aus auf Schalke nach Russland-Angriff auf Ukraine
Nach dem völkerrechtswidrigen militärischen Angriff Russlands auf die Ukraine am Donnerstag (24. Februar 2022) hatte es bereits laute öffentliche Forderungen an den Klub gegeben, das lukrative Sponsoring umgehend zu beenden.
Der Zweitligist kam den Rufen frühzeitig nach, ließ die Partnerschaft zunächst ruhen und beendete die Zusammenarbeit jetzt nach 15 Jahren einseitig. Am Samstag in Karlsruhe hatte auf der Trikot-Brust des Klubs der Schriftzug „Schalke 04“ geprangt, im Fanshop waren die entsprechenden Shirts ein Verkaufs-Renner.
Finanziell gehörte Gazprom schon lange zu den wichtigsten Partnern des Klubs. In der Bundesliga sollen die jährlichen Zahlungen bei rund 15 Millionen Euro gelegen haben, für die laufende Zweitliga-Saison wird das Sponsoring auf rund 9 Millionen Euro beziffert. Für den Fall einer finanziellen Not-Situation hatte am Samstag sogar BVB-Boss Hans-Joachim Watzke (62) gefordert, dass die deutschen Profi-Klubs sich solidarisch mit S04 zeigen und nach Lösungen suchen sollten. (bc)