Der FC Schalke hat sich am Samstagabend im Top-Spiel der 2. Bundesliga äußerst schwergetan gegen den 1. FC Kaiserslautern.
Zwei Rote KartenSchalke: Glanzloser Sieg gegen Lautern – Neururer legt Finger in die Wunde
Nach der Auftaktniederlage beim Hamburger SV (3:5) stand für den FC Schalke 04 am Samstagabend (5. August 2023) das erste Heimspiel der neuen Zweitligasaison an.
Gegen die Roten Teufel des 1. FC Kaiserslautern tat sich Königsblau allerdings äußerst schwer, obwohl der Spielverlauf der Mannschaft von Trainer Thomas Reis eigentlich in die Karten spielte. Am Ende gab es immerhin einen 3:0-Erfolg.
Zwei Platzverweise für Kaiserslautern beim FC Schalke
Die Gäste zu Beginn wacher und besser, doch nach 13 Minuten traf Simon Terodde zum 1:0 für die Schalker. Dann sahen zwei Lauterer die Rote Karte: Zunächst flog Torwart Andreas Luthe in der 39. Minute nach einer Notbremse vom Platz, später wurde Boris Tomiak wegen wiederholten Foulspiels in der 57. Minute vorzeitig unter die Dusche geschickt.
Doch auch in Überzahl fiel den Schalkern über weiter Strecken nicht wirklich viel ein. Dann die Erlösung durch das 2:0 von Kenan Karaman in der 70. Minute.
Lautern blieb aber gefährlich und die Gastgeber hatten nicht wirklich viele glanzvolle Momente. Vereinzelt gab es sogar Pfiffe der Schalker Fans (Stadion mit 61.800 Besucherinnen und Besuchern ausverkauft!) nach neuerlichen Ballverlusten.
Sport1-Experte Peter Neururer (68, einst Schalke-Trainer) legte den Finger in die Wunde: „Das sieht aus wie Alibi-Fußball. Gegen neun Mann haben sie keinen Plan. Da wird das Publikum unruhig.“
Lautern-Trainer Dirk Schuster sagte bei Sport 1: „Das war eine sehr gute erste Halbzeit. Ich hätte gerne gesehen, wie das Spiel mit elf gegen elf ausgegangen wäre. Es ist natürlich frustrierend.“
Hier geht es zur Umfrage:
Neururer meinte: „Es hätte gut für Lautern ausgehen können, sie waren dominant, auch in Unterzahl. Die Gelb-Rote Karte war dann der Knackpunkt.“
Am Ende hatte Kaiserslautern noch gute Chancen, doch Schalke gelang das 3:0 durch Brian Lasme (90.+2). Was blieb: Schalke feierte den ersten Saisonsieg, bekleckerte sich aber nicht wirklich mit Ruhm.
Terodde war ehrlich: „Lautern hat gut aufgespielt, dann ist viel für uns gelaufen. Wir haben zu kompliziert gespielt, dass es bis zum Ende spannend blieb. Komisches Spiel, sind aber happy mit den Punkten.“
Schalke-Coach Reis war erleichtert: „Das war sehr ausgeglichen, wir waren in Überzahl viel zu behäbig und zu langsam. Da sieht man wieviel Druck auf dem Kessel hier ist. Die Jungs haben dran gedacht, dass sie hier was zu verlieren haben. Hier müssen sich viele Spieler an den Druck gewöhnen. Es war aber wichtig, die Null zu halten. Das war extrem wichtig.“
Auch Neururer sah am Ende das Positive: „Man hat nicht so schnell gespielt, wie man sich das vorstellt. Man hatte nicht so den Plan, aber das 3:0 war auch wichtig für die Gesamtentwicklung von Schalke 04“, analysierte der Experte. (ubo)