Bei der Heimpremiere von Hansi Flick zeigt das deutsche Team Turbo-Fußball und spektakuläre Tore gegen Armenien. Die Tabellenführung in der WM-Quali und viel Applaus waren den Lohn für die Vorstellung.
Plötzlich heißt es „Mia san DFB“Tor-Party: Flick lässt sein Team wie zu besten Bayern-Zeiten zaubern
Stuttgart. Mensch, Hansi, das hat ja richtig Spaß gemacht! Bei seinem Heimdebüt legt die Truppe von Neu-Bundestrainer Flick ein Offensivspektakel hin. Mit dem 6:0-Festival gegen Armenien schießt sich Deutschland zur Halbzeit der WM-Quali-Gruppe an die Tabellenspitze in Gruppe J. Nach dem EM-Frust und dem dürftigen Sieg gegen Liechtenstein bot dieser Sonntagabend (5. September 2021) eine tolle Entschädigung.
Flicks Bilanz aus zwei Spielen, zwei Siegen und plus acht Toren ist die beste aller DFB-Nationaltrainer nach den ersten beiden Spielen.
Maßgeblichen Anteil am Tor-Festival hatten vor allem die Bayern-Spieler. Statt „Mia san mia“ heißt das Motto nun „Mia san DFB“. Sechs der sieben verfügbaren Spieler aus München standen in der Startelf – und die ließen den Ball wie in der Triple-Saison unter Flick laufen. Die Spieler pressten hoch, tauschten permanent die Positionen, spielten Ein-Kontakt-Fußball. Echter Münchner Meister-Fußball.
Die Gäste, immerhin als Tabellenführer nach Stuttgart angereist, konnten gar nicht so schnell schauen, wie ihnen die Bälle um die Ohren sausten. Goretzka auf Gnabry – 1:0. Reus auf Gnabry – 2:0. Werner auf Reus – 3:0. Goretzka auf Werner – 4:0. Ein Tor schöner als das andere. Passend zur Rückkehr der 18.086 Zuschauer in die Stuttgarter Arena zeigte das DFB-Team Spielfreude pur.
Dann noch dieser Sahne-Eckball, den Jonas Hofmann volley ins Tor nagelte – es klappte einfach alles. Mit dem 5:0 im Rücken war dann auch noch genug Zeit, um der nachrückenden Generation Spielzeit zu geben. Mit Jamal Musiala und Florian Wirtz versprechen zwei Jungstars weitere Gala-Auftritte. Karim Adeyemi und David Raum durften noch debütieren. Dem Sturm-Neuling von RB Salzburg gelang glatt noch der 6:0-Endstand.
Die zahlreichen Umstellungen hatten gefruchtet. Sechs neue Spieler hatte Flick ins Team rotiert, zudem mit den beiden Außenverteidigern Thilo Kehrer (links) und Jonas Hofmann (rechts) überrascht. Aber für das Spektakel war ohnehin die Offensive zuständig. Man spürte bei allen deutschen Spielern den Willen, von der ersten Minute alles zu zeigen.
Auch wenn die Armenier irgendwann nicht mehr aus der Statistenrolle rauskamen, machte diese Vorstellung doch deutlich, welches Potential im deutschen Kader steckt. Dass mit Thomas Müller und Kai Havertz noch zwei Offensiv-Kracher fehlten, zeigt, wieviel auf dem Weg zum erhofften WM-Triumph 2022 möglich sein kann.
Flick wurde von den Zuschauern schon vor dem Anpfiff mit viel Applaus gefeiert. Mit dieser starken Teamleistung hat er die Messlatte nun selbst ganz hoch gelegt.