„Wir sind alle Menschen“Fortuna erwartet emotionales Hertha-Duell – Youngster drängt in Startelf

Fortuna Düsseldorfs Cheftrainer Daniel Thioune gibt beim Spiel in Magdeburg Anweisungen am Spielfeldrand.

Fortuna Düsseldorf und Cheftrainer Daniel Thioune starten mit einem emotionalen Spiel bei Hertha BSC in die Rückrunde der 2. Bundesliga. Hier dirigiert der Coach sein Team am 16. Dezember im Spiel beim 1. FC Magdeburg.

Fortuna Düsseldorf startet mit dem Auswärtsspiel bei Hertha BSC in die Rückrunde der 2. Bundesliga. Cheftrainer Daniel Thioune hat nun über die emotionalen Begleitumstände gesprochen.

von Anton Kostudis  (kos)

Kein Spiel wie jedes andere! Wenn Fortuna Düsseldorf am Sonntag (21. Januar 2024, 13.30 Uhr) zum Rückrunden-Start der zweiten Liga bei Hertha BSC antritt, wird es im Olympiastadion große Emotionen geben.

Hintergrund: Am vergangenen Dienstag (16. Januar) war Herthas Klub-Präsident Kay Bernstein überraschend im Alter von nur 43 Jahren verstorben. Für den Hauptstadt-Klub war es eine echte Schock-Nachricht.

Fortuna Düsseldorf: Emotionaler Rückrunden-Start bei Hertha BSC

Und auch bei Fortuna hatte die Nachricht von Bernsteins Tod Bestürzung ausgelöst. „Wir teilen viele Gedanken mit der Hertha-Familie. Der Tod von Kay Bernstein hat auch uns betroffen gemacht“, erklärte Düsseldorf-Trainer Daniel Thioune (49). „Was den Fußball ausmacht, ist, dass man unabhängig von der Farbe zusammensteht. Und wenn die Fußball-Familie betroffen ist, dann betrifft es uns alle“, so der Fortuna-Coach weiter.

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In Berlin erwartet Thioune nun „ein emotionales Spiel“. Vor dem Anpfiff wird es in Gedenken an Bernstein einen Moment der Stille geben. Beide Teams werden zudem Trauerflor tragen. „Für alle ist es sicher die größte Herausforderung, es auf den Fußball zu reduzieren und den Moment nicht so schwer werden zu lassen“, so Thioune. Wenngleich der Düsseldorfer Trainer natürlich um die besonderen Rahmenbedingungen weiß: „Wir sind alle Menschen und werden sicher den einen oder anderen Moment im Stadion erleben, der für die Traurigkeit sorgen wird.“

Dennoch setzt Thioune darauf, dass sich seine Truppe sich von der Atmosphäre nicht hemmen lässt. „Wir fokussieren uns darauf, dass wir alles mittragen, bis zum Spielbeginn. Wenn dann angepfiffen wird, ist es eine sportliche Auseinandersetzung. Und das hätte sich sicherlich auch Kay Bernstein dann gewünscht, dass es sportlich auf dem Platz stattfindet.“

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In Sachen Personal hat Thioune unterdessen keine neuen Hiobsbotschaften hinnehmen müssen. Bis auf die Langzeitverletzten Jamil Siebert (21, Innenbandriss im Knie), Matthias Zimmermann (31, Fuß-OP) und Marcel Sobottka (29, Muskelfaserriss) kann der Coach aus dem Vollen schöpfen.

Bedeutet: Auch die zuletzt kranken Yannik Engelhardt (22), Felix Klaus (31) und Nicolas Gavory (28) sind wieder mit an Bord – wenngleich beide letztgenannten Fortunen diesmal wohl zunächst auf der Bank Platz nehmen werden. „Wenn wir eins brauchen in Berlin, ist das brutale Intensität“, stellte Thioune klar. Insbesondere Gavory, der erst seit einer Woche wieder mit dem Team trainiert, hat in Sachen Fitness noch Aufholbedarf. Auf der rechten Außenbahn hat sich derweil Jona Niemiec (22) mit einer starken Winter-Vorbereitung für einen Startplatz empfohlen. „Er hat einen Schritt nach vorne gemacht“, lobte auch Thioune seinen Offensiv-Youngster.

In der Innenverteidigung wird derweil Andre Hoffmann (30) sein Comeback geben. Der Kapitän hatte in der Hinrunde monatelang mit einer Schulter-Verletzung gefehlt. „Er hat es zu Beginn der Saison herausragend gemacht. Ich freue mich, dass Andre gesund und wieder da ist. Die Hoffnung ist groß, dass er uns dieses Momentum wieder gibt, das er uns zu Saisonbeginn gegeben hat“, so Thioune.

Am Ende ist Thiounes Sieges-Formel jedoch relativ simpel. „Wenn wir vorne eins mehr schießen als wir hinten kassieren, wäre das fantastisch“, so der Coach, der ergänzte: „Ich bin selber gespannt, wie meine Mannschaft aus den Startlöchern kommt. Aber die Jungs haben ja schon gezeigt, was sie erreichen können, wenn wir bei uns bleiben.“

Die Hertha rechnet für den Jahres-Auftakt mit 40.000 Zuschauerinnen und Zuschauern. 5000 Fortuna-Fans werden dabei ihr Team im Berliner Olympia-Stadion unterstützen.

So könnte Fortuna Düsseldorf bei Hertha BSC spielen: Kastenmeier – Iyoha, de Wijs, Hoffmann, Oberdorf – Engelhardt –Niemiec, Tanaka, Johannesson, Tzolis – Vermeij.