Zuletzt musste Fortuna Düsseldorfs Vincent Vermeij zuletzt aufgrund einer Gehirnerschütterung passen. Beim Spektakel gegen Schalke 04 köpfte er für die Rot-Weißen nun doppelt ein.
Fortunas „fliegender Holländer“Vermeij löst Tor-Versprechen ein – Klub-Boss verteilt Sonderlob
Wenn man in der Welt des Sports vom „fliegenden Holländer“ spricht, war damit bislang in den vergangenen Jahren meist Formel-1-Weltmeister Max Verstappen (26) gemeint. Doch beim Spektakel-Sieg gegen den FC Schalke 04 machte Vincent Vermeij (29) seinem Landsmann nun ordentlich Konkurrenz.
Egal, wo der Stürmer von Fortuna Düsseldorf ins Kopfballduell ging – ihm gehörte der Luftraum in der Merkur Spiel-Arena. Zweimal versenkte Vermeij die Kugel mit der Stirn in den Schalker Maschen. Aber auch im eigenen Strafraum verteidigte er leidenschaftlich mit, als die Königsblauen kurzzeitig wieder Hoffnung schöpften.
Fortuna Düsseldorf: Vincent Vermeij löst Tor-Versprechen ein
Vermeij hatte noch nach dem Kracher-Spiel gegen Kaiserslautern (4:3 am 21. Oktober) selbstbewusst angekündigt: „Ich mache meine Tore schon noch!“ Zu diesem Zeitpunkt stand für den Holland-Hünen ein mageres Törchen aus acht Zweitliga-Einsätzen zu Buche.
Nun ließ Vermeij seinen Worten Taten folgen: Denn seit seinem Tor-Versprechen traf er dreimal in drei Liga-Partien. Das Wiesbaden-Spiel (1:3 am 3. November) mit eingerechnet, in dem für den Niederländer schon nach sechs Minuten nach einem üblen Kopf-Crash Schluss gewesen war.
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Seine ersten beiden Kopfball-Treffer für Fortuna waren derweil kein Zufall, wie Vermeij nach dem Schalke-Spektakel verriet. „Als ich vergangene Woche wieder Kopfbälle machen durfte, haben Nicolas Gavory und ich viele Flanken und Kopfbälle trainiert, wie vor dem 1:0. Schön, dass das dann so geklappt hat.“
Trotz seiner Top-Leistung (EXPRESS.de-Note 1) blieb der kantige Stürmer jedoch kritisch und selbstreflektiert. „Den muss ich machen“, meinte er kopfschüttelnd über jene Szene, als er bei einem Konter kurz vor Schluss das 5:3 auf dem Fuß hatte. „Das dritte Ding war absolut möglich, aber es war ein langer Weg, und ich hatte zu viel im Kopf. Irgendwie haben meine Beine auch nicht mehr so mitgemacht.“ Verständlich nach einer Energieleistung gegen den Bundesliga-Absteiger, bei der sich Vermeij für keinen Meter zu schade war.
Die Freude über den Sieg und seinen ersten Doppelpack im Fortuna-Trikot war natürlich trotzdem groß. „Über diese zwei Tore freue ich mich riesig“, sagte Vermeij strahlend, „gerade weil ich jetzt gezeigt habe, dass ich auch zu Hause Tore machen kann.“ Zuvor hatte Vermeij beim Pokal-Auftritt in Illertissen sowie den Liga-Partien in Elversberg und Braunschweig jeweils auswärts eingenetzt.
In den vergangenen Wochen war durchaus auch Kritik am Niederländer und seinem Mittelstürmer-Kollegen Daniel Ginczek (32) aufgekommen. Während Ginczek (ein Saison-Tor) seit Wochen verletzungsbedingt nicht mehr auf dem Platz stand, konnte Vermeij seine Quote nun aber deutlich verbessern. Fünf Tore und ein Assist weist die Statistik nun nach 14 Pflichtspielen aus.
Auch Fortunas Sport-Vorstand Klaus Allofs (66), der Vermeij im Sommer ablösefrei vom Drittligisten SC Freiburg II nach Düsseldorf geholt hatte, erklärte über den Niederländer: „Vincent ist zuletzt vielleicht ein bisschen unter dem Radar geflogen, was die Bewertung angeht. Wenn man ihn allein an Toren misst, dann war es vielleicht etwas weniger, als man sich das von einem Stürmer erhofft.“
Doch der Düsseldorf-Boss verwies auch auf die weiteren Qualitäten des Stürmers: „Sein Spiel umfasst noch ein paar andere Dinge. Den Ball halten, vorne die Kopfballduelle gewinnen, es dem Gegner schwermachen. Heute hat er dann auch noch die Tore geschossen. Das ist natürlich toll“, so Allofs nach dem Schalke-Sieg.
Die nächste Chance, sich auszuzeichnen, gibt es für Vermeij bereits am kommenden Samstag (2. Dezember, 13 Uhr). Dann treten die Rot-Weißen und der Niederländer im Frankenland beim 1. FC Nürnberg an.