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Frauen-WMWährend DFB-Team noch kämpfte: Hier bibbern Marokko-Spielerinnen beim Livestream gucken

WM-Frust in Deutschland, Frauenfußball-Euphorie in Marokko. Das Weiterkommen bei der Weltmeisterschaft ist ein Meilenstein für die Atlas-Löwinnen. Kurz vor dem Jubel verfolgten sie das DFB-Aus im Livestream.

von Béla Csányi  (bc)

Die größte Turnier-Enttäuschung der deutschen Frauenfußball-Historie ist perfekt: Die DFB-Auswahl streicht bei der WM 2023 in Australien und Neuseeland schon nach der Vorrunde die Segel – und das trotz einer Gruppe mit drei absoluten Nobodys.

Ähnlich überraschend wie das deutsche Scheitern: Marokkos Sprung in die K.o.-Runde. Mit starken sechs Punkten feierte der erste arabische Starter bei einer Weltmeisterschaft eine Sensation und eine kaum für möglich gehaltene Auferstehung nach der 0:6-Abreibung zum Auftakt gegen Deutschland.

Deutschland und Marokko zitterten bei Frauen-WM im Fernduell

Die Marokkanerinnen machten ihr Fußball-Wunder im abschließenden Gruppenspiel gegen Kolumbien mit einem 1:0 perfekt. Im australischen Perth erzielte Anissa Lahmari (45.+4) am Donnerstag (3. August 2023) den entscheidenden Treffer für die Nordafrikanerinnen, die schon Südkorea 1:0 besiegt hatten.

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Kurz vor dem Ende der ansonsten recht ereignisarmen ersten Halbzeit wurde die marokkanische Stürmerin Ibtissam Jraidi im Strafraum von Daniela Arias von hinten zu Boden gedrückt. Den folgenden Strafstoß von Ghizlane Chebbak in der Nachspielzeit hielt Kolumbiens Torhüterin Catalina Pérez noch, den Nachschuss nutzte Lahmari vor 17.342 Fans aber zur umjubelten Führung.

Nachdem Marokko das knappe Resultat auch über die zwölf-minütige Nachspielzeit gerettet hatte, hieß es Bangen im Fernduell gegen Deutschland: Ein Sieg der DFB-Auswahl hätte wegen der klar besseren Tordifferenz das Weiterkommen bedeutet.

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Und weil im 3600 Kilometer (und zwei Zeitzonen) entfernten Brisbane am Ende satte 16 Minuten nachgespielt wurden, dauerte das Zittern diesmal besonders lange an.

Die TV-Kameras im HBF Park fingen dabei eine Traube aus marokkanischen Spielerinnen ein, die gebannt auf mehrere Handys mit dem Livestream des deutschen Spiels blickten. Manch eine legte die Finger auf die Lippen, forderte Ruhe von ihren aufgedrehten Kolleginnen. Andere beteten, einige hatten schon Tränen in den Augen. Hier gibt es die Szenen im Twitter-Video:

Als im TV-Bild aus Brisbane das fassungslose Gesicht von Alexandra Popp (32) beim Schlusspfiff im Parallelspiel eingeblendet wurde, kannte die Erleichterung der „Atlas-Löwinnen“ keine Grenzen mehr. Immer mehr Freudentränen mischten sich jetzt in die marokkanischen Gesichter.

Für den WM-Debütanten geht es jetzt mit einem echten Highlight weiter, nicht nur wegen des K.o.-Rahmens: In Adelaide kommt es am Dienstag (8. August, 13 Uhr) zum Duell mit Titel-Aspirant Frankreich. Die Zuschauer-Rolle bleibt dann den bereits abgereisten deutschen Spielerinnen vorbehalten. (mit dpa)