Nach dem WM-Aus in der Vorrunde hat Martina Voss-Tecklenburg versucht, im ZDF-Interview die Ruhe zu bewahren, doch man spürte, dass es in ihr brodelt.
War’s das für die Bundestrainerin?Es brodelt in Voss-Tecklenburg: „Möchte nicht zu sehr gedrängt werden“
War’s das auch für die Bundestrainerin? Unmittelbar nach dem WM-Aus zum Gruppenabschluss will Martina Voss-Tecklenburg (55) noch nichts zu ihrer persönlichen Zukunft sagen. Vor möglichen Konsequenzen soll es eine Analyse geben.
Voss-Tecklenburg hat unmittelbar nach dem enttäuschenden Vorrunden-Aus bei der WM ihre Zukunft als Bundestrainerin offen gelassen. „Ich stehe dazu, dass wir es nicht geschafft haben, jetzt weiterzukommen. Ich gebe mir aber die Möglichkeit, jetzt nicht irgendwie vorschnell etwas zu sagen. Ich brauche jetzt auch etwas Zeit, um das verarbeiten zu können. Ich stelle mich in erster Linie jetzt erst mal vor die Mannschaft“, sagte die 55-Jährige im ZDF.
Martina Voss-Tecklenburg stellt sich nach WM-Aus vor die Mannschaft
Löblich, dass sie sich vor das Team stellte, doch man spürte, dass es auch in ihr brodelt. „Ich möchte jetzt gar nicht zu sehr in irgendwas gedrängt werden, was dann auch nicht richtig wäre, weil es auch aus der Emotion heraus geschieht“, sagte die Bundestrainerin über mögliche Konsequenzen des Scheiterns: „Von daher versuche ich, bei mir zu bleiben, sachlich zu bleiben und in die Verantwortung zu gehen. Das ist doch völlig klar.“
Probleme mit Verletzungen und Widerstände, gegen die vor dem Turnier gekämpft werden musste, riss die Trainerin nur am Rande an – da wird in den nächsten Wochen intern wohl einiges zu klären sein. Voss-Tecklenburg betonte nur, dass man an einem Strang ziehen müsse.
Die deutsche Frauenfußball-Nationalmannschaft hatte durch ein 1:1 zum Gruppenabschluss am Donnerstag, 3. August 2023, in Brisbane gegen Südkorea das Achtelfinale des Turniers in Australien und Neuseeland verpasst.
„Wir haben jetzt zweimal ein Ergebnis erzielt, das nicht ausreicht. Dem müssen wir uns jetzt stellen, und das in erster Linie auch meine Person, das ist klar“, sagte Voss-Tecklenburg, die auch beim Viertelfinal-Aus bei der WM 2019 als Bundestrainerin tätig gewesen war. Bei der EM im Vorjahr in England hatte die Ex-Spielerin das Team jedoch bis ins Finale geführt. Ihren Vertrag hatte sie erst im April bis 2025 verlängert.
Es gehe darum, die Leistungen „sauber zu analysieren und die richtigen Schlüsse zu ziehen“, betonte Voss-Tecklenburg. Dabei müsse auch die Zeit vor der WM kritisch hinterfragt werden: „Wir hatten ein paar Widerstände zu überwinden, ich will das gar nicht alles aufzählen, weil ich es nicht als Ausrede benutzen möchte, ob wir jetzt Verletzungen haben oder ob wir in der Vorbereitung ab und an sehr viel Rücksicht genommen haben auf bestimmte Situationen.“
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Ob auch der Zoff mit dem FC Bayern München im Vorfeld gemeint war? Die fünf nominierten Bayern-Spielerinnen Lina Magull (29), Sydney Lohmann (22), Lea Schüller (25), Carolin Simon (30) und Klara Bühl (22) stießen statt am 20. Juni erst drei Tage später zur DFB-Auswahl. Das sorgte für reichlich Unruhe und Ärger.
Joti Chatzialexiou, der Sportliche Leiter der Nationalmannschaften, schimpfte damals schon: „Entgegen getroffener Absprachen zu Beginn des Jahres hat sich leider ein Verein dazu entschieden, seine Spielerinnen nicht, wie vereinbart, zum 20. Juni abzustellen. Wir waren noch in Gesprächen, um eine Lösung im Sinne der Mannschaft und allen Spielerinnen zu finden, ohne ein für uns zufriedenstellendes Ergebnis. Darüber sind wir enttäuscht, da es sich erheblich auf die Vorbereitung auswirkt.“ (dpa, ubo)