„Noch kein Weltklasse-Spiel“, „Fremdkörper“TV-Experte überrascht mit knallharter Wirtz-Kritik

Bundestrainer Julian Nagelsmann schlägt mit Florian Wirtz nach dessen Auswechslung ein.

Gegen Ungarn holte Bundestrainer Julian Nagelsmann Florian Wirtz am 19. Juni 2024 nach einer knappen Stunde vom Platz.

Bislang lief für die deutsche Nationalmannschaft bei der EM alles nach Plan. Doch nicht jeder will auf der Euphoriewelle mitschwimmen.

von Antje Rehse  (are)

Deutschland im EM-Fieber! Nach zwei Spielen aus zwei Siegen steht das DFB-Team schon als Achtelfinalist fest. Im abschließenden Gruppenspiel gegen die Schweiz geht es „nur“ noch um den Gruppensieg.

Einer tritt nun aber mit Eisensohlen aufs Euphorie-Bremspedal! Mario Basler zeigt sich von den bisherigen deutschen EM-Auftritten weit weniger begeistert als das gemeine Fußball-Volk.

Basler über DFB-Defensive: „Lassen viel zu viel zu“

Mit den bislang gezeigten Leistungen werde es „ganz sicher nicht“ für den Titel reichen, sagte Basler vor dem Schweiz-Duell am Sonntag (23. Juni, 21 Uhr, ARD und MagentaTV) mit der Schweizer Zeitung „Blick“.

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„Schottland spielt maximal Zweitliga-Fußball, so ehrlich müssen wir sein. Gegen Ungarn hätte ich gerne gesehen, was passiert, wenn Deutschland in Rückstand gerät. So überragend haben wir in den ersten zwei Spielen definitiv nicht gespielt“, so der Europameister von 1996.

Basler macht vor allem die Defensive Sorgen. „Wir lassen viel zu viel zu. Ungarn hätte gegen uns drei oder vier Tore schießen können.“ Besonders ins Visier nimmt er aber zwei Spieler, die vor allem in der Offensive glänzen sollen.

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Ilkay Gündogan (33), der bei der EM schon zwei Tore vorbereitetet hat und eines selbst erzielte, sei für ihn ein Reizthema, gab Basler zu: „Ich habe ihn schon häufig attackiert, vielleicht manchmal auch etwas zu sehr. Er hat viel Qualität und ist nicht umsonst von Manchester City nach Barcelona gewechselt. Ein überragendes Spiel habe er vom DFB-Kapitän im DFB-Trikot aber noch nicht gesehen.“

Dasselbe gelte für einen Youngster, der vor allem im Eröffnungsspiel zusammen mit Jamal Musiala (21) die deutschen Fans verzückte. Bei Basler muss Florian Wirtz (21) aber noch weitere Überzeugungsarbeit leisten, damit diesen ebenfalls das Wusiala-Fieber packt.

Baslers hartes Urteil: „Florian Wirtz wirkt phasenweise wie ein Fremdkörper. Bei Leverkusen hat er eine sensationelle Saison gespielt. In der Nationalmannschaft habe ich aber noch kein Weltklasse-Spiel von ihm gesehen.“ Laut Basler fehlen bei Wirtz „sicher 30 bis 40 Prozent“ im Vergleich zu seinen Leistungen bei Leverkusen.

Ihm sei klar, dass der gebürtige Pulheimer noch ein sehr junger Spieler sei, sagte Basler. „Trotzdem erwarte ich von ihm von Partie zu Partie eine Leistungssteigerung.“