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„Rettet uns!“Rache für Sauf-Tourismus: Schottische Zeitung bringt England-Fans gegen sich auf

Phil Foden fasst sich an den Kopf.

Phil Foden im EM-Halbfinale gegen die Niederlande a, 10. Juli 2024. Aus Schottland dürfen er und Kollegen auf wenig Unterstützung hoffen.

In Schottland haben die Three Lions wenig Fans. Hat es eine schottische Zeitung vor dem EM-Finale mit ihrer Stichelei übertrieben?

von Antje Rehse  (are)

England oder Spanien – wer holt sich am Sonntagabend (14. Juli 2024, 21 Uhr) in Berlin den EM-Titel? Zumindest eine schottische Zeitung hat sich mit ihrer Titelseite klar positioniert.

„The National“ titelte am Samstag: „Zeit für Rache!“ – und bebilderte dies eindrucksvoll mit Spanien-Star Rodri (28), der einen übergewichtigen englischen Touristen vom Strand schießt.

Schottische Zeitung bekommt viel Kritik für Fußball-Titelseite

Die Botschaft der Schotten an Spanien: „Jeden Sommer füllen sie eure Strände. Sie trinken all euer Bier. Sie verunstalten eure Plätze. Sie essen den ganzen Tag frittiertes Frühstück, anstatt euer wundervolles Essen zu verspeisen. Sie setzen sich in euren Städten zur Ruhe und schnorren bei eurem öffentlichen Dienst.“

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Dann fährt die Zeitung, die 2014 gegründet wurde, um sich für die schottische Unabhängigkeit von Großbritannien starkzumachen, in spanischer Sprache fort: „Sie geben sich nicht mal die Mühe, eure Sprache zu lernen!“

Seine komplett parteiische Titel-Story schließt das Blatt mit den Worten: „Unsere Botschaft an Spanien: Rettet uns vor einem England-Sieg (oder wir werden ewig davon hören!)“

Die provokante Titelseite kommt nicht bei jedem gut an. Viele Engländer fühlen sich durch die Klischees vom englischen (Sauf-)Touristen auf den Schlips getreten. Und auch schottische Leserinnen und Leser kritisieren das Cover.

Einen X-Post mit der Titelseite siehst du hier:

„Das ist geschmacklos“, lautete ein Kommentar bei X. „Peinlich und beleidigend“, urteilte ein anderer User. „Ich unterstütze die Unabhängigkeit und ich werde im Finale zu Spanien halten, aber ich lebe in England und habe zwei englische Kinder und eine englische Frau. Das ist in vielerlei Hinsicht verwerflich und repräsentiert nicht das moderne Schottland.“

Manche finden die Aufregung aber auch völlig übertrieben. „Gibt es wirklich Leute, die das wütend macht? Das ist doch eindeutig nicht ernst gemeint“, schrieb ein Nutzer mit Wales-Flagge im Profil.

„Haben alle ihren Sinn für Humor verloren? Es ist offensichtlich ein Scherz, wie es sie vor dem EM-Finale oft gibt“, meinte eine Userin. „Das ist doch nur die typische Fußball-Stichelei und hat nichts mit der Unabhängigkeits-Bewegung zu tun“, so ein weiterer Kommentar.

Die Fußball-Rivalität zwischen beiden Ländern ist groß. Sportlich haben aber in der Regel die Engländer die Nase vorn. Während sie bereits zum zweiten Mal in Folge im EM-Finale stehen, verabschiedeten sich die Bravehearts bereits nach der Vorrunde.