Bei den EM-Spielen wird deutlich weniger auf dem Platz mit dem Unparteiischen diskutiert als sonst. Ein Modell auch für die Bundesliga mit ihren regelmäßigen Rudelbildungen.
„Besprechen wir intensiv“Gibt es diese EM-Regel bald auch in der Bundesliga?
Auch in der Bundesliga dürfen künftig möglicherweise nur noch die Kapitäne mit den Schiedsrichtern diskutieren.
Die Leitung der Spitzenreferees beim Deutschen Fußball-Bund bewertet während der Europameisterschaft diese neue Anweisung der Uefa und will sich nach dem Turnier dazu äußern.
Rudelbildungen um den Schiedsrichter sollen vorbei sein
„Die Frage, ob und inwieweit die Uefa-Anweisung künftig auch im deutschen Profifußball zum Tragen kommen soll und wird, besprechen wir intensiv auch gemeinsam mit der DFL und den Zuständigen im DFB für den Spielbetrieb in der 3. Liga und dem DFB-Pokal“, hieß es vonseiten des DFB auf eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
„Wir verfolgen die Auftritte und Leistungen der Schiedsrichter bei der Europameisterschaft sehr genau und werten die Erkenntnisse aus dem gesamten Turnier gründlich aus. Dazu gehört auch die Umsetzung der Anweisung, dass nur der Kapitän der Mannschaft, die über eine Entscheidung diskutieren möchte, den Schiedsrichter ansprechen darf“, so die sportliche Leitung der Schiedsrichter. Nach dem Ende der EM und dem Abschluss der Auswertung des Turniers werde es dazu eine Erklärung geben.
Die Uefa wendet bei der EM eine neue Vorgabe an, nach der sich nur noch die Spielführer beider Mannschaften bei den Unparteiischen über deren Entscheidungen beschweren dürfen. Bei Kommentaren oder Reaktionen anderer Spieler drohen schnell Gelbe Karten.
Zeiten, in denen ein Pulk von Spielern auf den Referee einredet, sollen der Vergangenheit angehören. Wenn der Kapitän Torhüter ist, soll ein Vertreter für ihn auf dem Feld für den Referee-Dialog benannt werden. In den bisherigen Spielen hat es sichtbar weniger Diskussionen auf dem Rasen gegeben als sonst üblich.
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Uefa-Schiedsrichter-Chef Roberto Rosetti (56) hatte vor Turnierbeginn erklärt: „Das sind Top-Schiedsrichter. Sie ändern ihre Meinung nicht, sie spüren keinen Druck – warum hingehen?“ Er selbst habe in seinen drei Jahrzehnten als Schiedsrichter keine Entscheidung zurückgenommen. (dpa)