Gewohnt klare Worte von Sky-Experte Dietmar Hamann: Der Ex-Nationalspieler sprach im Bundesliga-Vorlauf über Wackel-Trainer Marco Rose. Eine Aktion von dessen Spielern überzeugte ihn nur mäßig.
„Ist mir zu billig“Hamann übt in heißer Trainer-Debatte deutliche Kritik – Sky-Kollege widerspricht
von Béla Csányi (bc)
Über ihn wird dieser Tage deutlich mehr diskutiert als über seine Star-Truppe: Marco Rose (48) steht bei RB Leipzig mit dem Rücken zur Wand, konnte sich unter der Woche im DFB-Pokal nach längerer Durststrecke erstmals wieder etwas Luft verschaffen.
Dass die Schützlinge mit ihrem Wackel-Coach einen der Treffer beim 3:0 gegen Eintracht Frankfurt feierten und ein Jubel-Knäuel vor der eigenen Bank bildeten, wurde im Klub-Umfeld mit viel Wohlwollen vernommen. Sky-Experte Didi Hamann (51) wollte in die Szene allerdings nicht zu viel hineininterpretieren – und übte sogar Kritik.
Dietmar Hamann übt Kritik – Erik Meijer widerspricht
Auf den Einwand von Moderator Michael Leopold (53), dass die Rückendeckung der Mannschaft für Rose ein gutes Zeichen sei, entgegnete Hamann am Samstag (7. Dezember 2024) im Bundesliga-Vorlauf: „Es haben auch schon Trainer ihren Job verloren, die die Kabine nicht verloren hatten.“
Der Zusammenhalt zwischen Spielern und Trainer sei „eine schöne Szene“ gewesen, bemerkte Hamann: „Der Trainer hat sich gefreut, alle haben sich gefreut – wunderschöne Bilder.“
Gleich darauf folgte allerdings auch die große Einschränkung inklusive Spieler-Kritik: „Dann frage ich mich, wie man 1:5 gegen Wolfsburg verlieren und wie man in der Champions League keinen Punkt holen kann. Ich will sehen, dass sie für den Trainer da sind, wenn sie 90 Minuten auf dem Rasen stehen, nicht beim Jubeln. Das ist mir sehr viel wichtiger als so eine Aktion.“
Der Kollektiv-Jubel als Zeichen sei ihm daher „zu einfach und zu billig“. Sollte RB nun sein Bundesliga-Spiel bei Holstein Kiel verlieren, sei die Diskussion um Rose gleich wieder brandheiß. Hamann forderte daher als wirkliches Zeichen des Teams: „Ich will heute, dass sie spielen wie unter der Woche.“
Experten-Kollege Erik Meijer (55) wollte die Jubel-Geste bei den angeschlagenen Leipzigern dagegen als positives Signal verstanden wissen.
Der frühere Bundesliga-Stürmer erklärte: „Das ist wie Feuer machen: Ich glaube, dass das der erste Funke ist.“ Die zuletzt in Leipzig erloschene Flamme sei nun langsam wieder in Begriff, zu lodern.