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Länderspiel-DoppelpackHansi Flick streicht sieben Spieler – Neuling aus der Premier League

Hansi Flick feuert seine Mannschaft an.

Hansi Flick ist gefordert. Nach vielen Frust-Länderspielen muss der Bundestrainer (hier am 20. Juni 2023) endlich die Kurve kriegen.

Hansi Flick hat den Kader der Nationalmannschaft für die nächsten beiden Länderspiele benannt. Dieser Spielerkreis soll sich nun im Hinblick auf die Heim-EM 2024 einspielen.

von Marcel Schwamborn  (msw)

288 Tage, dann gilt es. Die Heim-Europameisterschaft rückt immer näher und mit jedem Tag wachsen die Zweifel, ob Hansi Flick (58) der Richtige für dieses nationale Event ist. Die Nationalmannschaft hat nur vier der letzten 16 Spiele gewonnen.

Nun steht der Bundestrainer vor den beiden Länderspielen gegen Japan (9. September 2023, 20.45 Uhr, RTL) in Wolfsburg und gegen Frankreich (12. September, 21 Uhr, ARD) in Dortmund massiv unter Druck. Folgen weitere Pleiten und Enttäuschungen, ist er nicht mehr zu halten.

Hansi Flick fordert vom Team: „Ego hinten anstellen“

Nach den jüngsten Frust-Spielen hatte sich Flick über die Kritik an seiner Arbeit aufgeregt. Bei der Präsentation seines Kaders trat er nun die Flucht nach vorne an. Gleich sieben Feldspieler, die zuletzt häufig zum Aufgebot gehörten, hat der Bundestrainer gestrichen. Leon Goretzka (28), Timo Werner (27), Thilo Kehrer (26), Matthias Ginter (29), David Raum (25), Marius Wolf (28) und Lukas Klostermann (27) sind zunächst nicht mehr dabei.

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„Wir haben die Spiele im März und Juni diskutiert und analysiert und sind dabei zu diesem Ergebnis gekommen“, sagte Flick am Donnerstag (31. August). „Neben der Qualität und Leistung war uns das Verhalten, die Einstellung und eine Frage wichtig: Wer gibt der Mannschaft Energie? Wenn wir das fordern und fördern, werden wir nachhaltig Erfolg haben. Jeder einzelne muss sein Ego hinten anstellen und sich in den Dienst der Mannschaft stellen. Die Mannschaft ist der Star.“

Das ist Hansi Flicks Kader für die beiden Länderspiele

  1. Tor: Marc-André ter Stegen (FC Barcelona), Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt), Oliver Baumann (TSG Hoffenheim)
  2. Defensive: Emre Can (Borussia Dortmund), Robin Gosens (Union Berlin), Benjamin Henrichs (RB Leipzig), Joshua Kimmich (Bayern München), Felix Nmecha (Borussia Dortmund), Antonio Rüdiger (Real Madrid), Nico Schlotterbeck (Borussia Dortmund), Niklas Süle (Borussia Dortmund), Jonathan Tah (Bayer Leverkusen), Malick Thiaw (AC Mailand)
  3. Offensive: Julian Brandt (Borussia Dortmund), Niclas Füllkrug (Werder Bremen), Serge Gnabry (Bayern München), Pascal Groß (Brighton & Hove Albion), Ilkay Gündogan (FC Barcelona), Kai Havertz (FC Arsenal), Jonas Hofmann (Bayer Leverkusen), Jamal Musiala (Bayern München), Leroy Sané (Bayern München), Kevin Schade (FC Brentford), Florian Wirtz (Bayer Leverkusen)

Flick führte deshalb zahlreiche Telefonate am Mittwoch, unter anderem mit Bayern-Star Goretzka. „Er weiß über meine Gedanken Bescheid, das bleibt aber unter uns. Ich schätze ihn sehr, aber wir machen uns Gedanken und wollen jetzt eine Mannschaft sehen. Von denen, die nicht dabei sind, wollen wir eine Reaktion haben“.

Auch Leipzigs Werner bekam diese Ansage. „Timo gibt uns viel, tut uns auch im Spiel gegen den Ball gut. Er hat aber auch im Verein im Moment nicht ganz die Form und muss an gewissen Potenzialen arbeiten.“

Unter den 21 nominierten Feldspielern ist überraschend Jamal Musiala. Der wird wegen seiner Muskelverletzung allerdings zunächst weiter in München trainieren und erst im zweiten Spiel zur Verfügung stehen. „Wir werden alles dafür tun, dass er gegen Frankreich spielen kann“, sagt Flick.

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Ein neues Gesicht im Aufgebot ist Mittelfeldspieler Pascal Groß (32) von Brighton & Hove Albion. „Er spielt seine siebte Premier-League-Saison, macht das sehr intelligent. Da kriegen wir einen guten Typ zu sehen“, ist sich der Bundestrainer sicher. Für Bernd Leno (Rippenprellung) rutscht Oliver Baumann als dritter Keeper in den Kader.

Pascal Groß kämpft um den Ball.

Brightons Pascal Groß (r., hier am 12. August 2023) gehört erstmals zum Nationalmannschafts-Kader.

Thomas Müller (33) war noch keine Option. „Ich habe auch mit ihm gesprochen. Es ist wichtig, dass er nach seiner Verletzung zunächst wieder bei Bayern München Fuß fasst“, sagt der Coach.

Hansi Flick: „Thomas Müller muss erst bei Bayern wieder Fuß fassen“

Flick weiß, dass sein Kredit begrenzt ist. „Wir haben ein bisschen was gut zu machen“, sagt er. „Jeder einzelne will zeigen, dass wir besser sind, als wir es zuletzt gezeigt haben. Wir wollen uns mit den Besten messen. Klar ist es in unserer Situation wichtig, dass wir gute Ergebnisse erzielen.“

Deshalb bestätigte er auf EXPRESS.de-Nachfrage auch noch einmal, dass er nun weniger experimentieren will. „Es geht jetzt darum, möglichst elf Spieler zu finden, die sich einspielen. Jeder soll um seine Rolle im Team wissen.“ Weitere Erkenntnisse: Ab jetzt setzt Flick definitiv auf eine Viererkette.