Hansi Flick beginnt in Stuttgart die Vorbereitung auf die drei WM-Qualifikationsspiele. Einiges ist neu beim Nachfolger von Joachim Löw. Aber Manuel Neuer bleibt Kapitän.
Flick wirft Löws Ideen über den HaufenSystemwechsel, neue Talente – nur der Kapitän bleibt
Stuttgart. Das Wetter passte noch nicht zur guten Stimmung, die bei der Nationalmannschaft ab jetzt wieder herrschen soll. Stuttgart präsentierte sich mit grauem Himmel und einigen Regentropfen, als die Spieler am Sonntag (29. August 2021) im Waldhotel ankamen. Neu-Bundestrainer Hansi Flick (56) hatte sein Zimmer bereits am Samstag bezogen. Es gibt viel zu tun für den Nachfolger von Joachim Löw (61).
Am Samstagabend, nachdem er noch das Bundesliga-Duell zwischen dem VfB Stuttgart und dem SC Freiburg besucht hatte, trommelte Flick schon seinen Betreuer- und Trainerstab im Hotel zusammen. „Wir haben einen schönen Teamabend gehabt und uns eingestimmt auf das, was kommt“, sagte der neue Bundestrainer. „Wir wissen, dass wir nur eine kurze Zeit gemeinsam mit den Spielern zur Verfügung haben, die wollen wir optimal nutzen“.
21 seines insgesamt 26 Spieler umfassenden Kaders für die anstehenden drei Spiele kamen rechtzeitig in Stuttgart an. Jonas Hofmann und Florian Neuhaus (beide Borussia Mönchengladbach), Lukas Klostermann (RB Leipzig) und Ridle Baku (VfL Wolfsburg), die alle am Sonntag noch spielten, wurden später am Abend im Quartier erwartet. Thilo Kehrer, der mit Paris Saint-Germain am späten Sonntagabend noch bei Stade Reims antrat, reist am Montag an.
Hansi Flick beginnt Vorbereitung mit Treffen der Betreuer
Enthusiasmus und positive Grundhaltung will Flick versprühen. In der WM-Qualifikation warten gegen Liechtenstein, Armenien und Island drei machbare Aufgaben zur Premiere. „Ich freue mich total drauf. Mein ganzes Team freut sich, dass wir jetzt anfangen können. Ich bin ein Mensch, der immer positiv nach vorne schaut. Jetzt wollen wir erstmal die anstehenden drei Spiele gewinnen. Das ist unser Ziel. Ich will Leben auf dem Platz sehen“.
Für den neuen Schwung und gegen den Nationalmannschafts-Frust setzt Flick auf neue Impulse – und alte Erfolgsmodelle. Nach dem missratenen Dreierketten-Experiment von Löw bei der EM kehrt Flick auf das bei den Bayern bewährte 4:2:3:1-System zurück. „Wir werden mit einer Viererkette spielen und werden stets analysieren, was wir besser machen können“, sagt der Coach.
Hansi Flick: Joshua Kimmich wieder im Zentrum
Joshua Kimmich (26), der bei der Euro als Rechtsverteidiger aushelfen musste, wird unter seinem Ex-Vereinstrainer wieder ins Zentrum rücken. „Er kann beide Positionen gut spielen, aber ich sehe ihn eher auf der Sechs“, sagt Flick.
Keine Veränderung wird es beim Kapitänsamt geben. Manuel Neuer (35) wird die Nationalelf auch unter Flick - wie schon beim FC Bayern - anführen. „Ja, Manu bleibt der DFB-Kapitän. Da ist im Moment nichts anderes angedacht“, bestätigte Flick der ARD. Die langjährige Nummer 1 ist seit September 2016 Spielführer. „Er ist für mich ein Weltklassespieler, aber auch ein absoluter Mensch und kann eine Mannschaft hervorragend führen. Das sind Dinge, die ich brauche von einem Kapitän“.
Während Neuer vor seinem 105. Länderspiel steht, stehen die drei U-21-Europameister Karim Adeyemi (19), Nico Schlotterbeck (21) und David Raum (23) erstmals im Kader. Mit dabei sind auch wieder die Teenager Jamal Musiala (18) und Florian Wirtz (18).