Hertha BSC will nach der Auftakt-Niederlage beim 1. FC Köln eine Reaktion gegen den VfL Wolfsburg zeigen. Das Interesse der Fans an der Partie im Olympiastadion ist jedoch sehr gering.
10.000 Karten sind noch daFans haben keinen Bock auf Hertha BSC
Berlin. Lange mussten die Fans wegen der Corona-Pandemie auf einen Stadionbesuch warten. Nun sind in allen Arenen wieder Anhänger zugelassen. Aber das bedeutet noch längst nicht, dass den Vereinen nun die Ticketschalter eingerannt werden. Vor allem bei Hertha BSC scheint die Lust auf die Mannschaft von Pal Dardai (45) nicht besonders groß zu sein.
Obwohl die Berliner Anhänger zehn Monate nicht ins Olympiastadion durften, waren bis Donnerstag (19.8.2021) erst 15.000 der 25.000 verfügbaren Karten für das Duell gegen den VfL Wolfsburg (Samstag, 15.30 Uhr) verkauft.
„Wir alle wünschen uns möglichst viele in den Arenen und würden uns sehr freuen, wenn noch möglichst viele Fans zu uns ins Olympiastadion kommen werden. Wir brauchen unsere Fans. Wir würden uns sehr freuen, wenn das Stadion voll ist wie erlaubt. Was für einen Rückhalt Zuschauer bieten können, haben wir in Köln gesehen“, sagte Sportdirektor Arne Friedrich (42).
Arne Friedrich: Nach Pleite beim 1. FC Köln brauche man die Fans
Man müsse aber auch berücksichtigen und verstehen, „dass einige Menschen ein bisschen vorsichtig sind“. Gerade nach der 1:3-Niederlage zum Saisonstart beim 1. FC Köln brauche man die eigenen Fans, „die die Mannschaft nach vorn peitschen“, betonte Friedrich: „Wir freuen uns über jeden Einzelnen.“
Zuletzt waren vor zehn Monaten bei der 0:2-Heimniederlage gegen den VfB Stuttgart Fans im Olympiastadion dabei. Zutritt gibt es aktuell für vollständig Geimpfte, Genesene und Getestete, die einen digitalen Nachweis vorweisen können. „Das Wichtigste – und das steht über allem – ist die Gesundheit der Menschen. Ich bin kein Virologe, wir alle halten uns an die bestmöglich entschiedenen Vorgaben und Richtlinien. Die Politik ist dafür verantwortlich, wie viele Zuschauer zugelassen werden“, betonte Friedrich.
Pal Dardai vermisst Motivation bei Hertha BSC durch Anhänger
Trainer Dardai erinnerte sich an seine Zeit als Schuljunge: „Wenn die Mädchen geguckt haben, waren wir motivierter.“ So sei es auch bei den Profis und den Fans. „Die Motivation durch die Fans brauchst du als Fußballer, das gibt jedem einen Extrakick“, sagte der Ungar. In Österreich bei den Testspielen in der Vorbereitung habe sein Team schon wieder eine Hammerstimmung erlebt, „da hast du gedacht, das ist Champions League“.
Und bei der EM in seinem Heimatland habe es auch nach den Spielen im vollbesetzen Budapester Stadion keine ausufernden Infektionszahlen gegeben. Erst einmal aber wäre Dardai „schon froh, wenn 25.000 kommen“ in Berlin. (msw/dpa)