Hat Berlin bald einen Erstliga-Klub weniger? Die Hertha taumelt Richtung Abstieg, am Samstag gab es die nächste Niederlage gegen Frankfurt.
Ha, ho, ohjeHertha taumelt Richtung Abstieg: Wie lange hält Bobic noch an Korkut fest?
Ha, ho, ohje! Hertha BSC schlingert immer mehr dem Abgrund entgegen. Die Mannschaft von Trainer Tayfun Korkut (47) kassierte beim 1:4 gegen Eintracht Frankfurt am Samstag (5. März 2022) bereits die vierte Bundesliga-Pleite in Folge. Nachdem Augsburg am Freitagabend das Keller-Duell gegen Arminia Bielefeld für sich entscheiden konnte, rutschte die „Alte Dame“ auf den Relegationsplatz 16. Nach der Pleite gab es böse Pfiffe gegen die Mannschaft im Olympiastadion.
Trotz der gewaltigen Finanzspritze von Investor Lars Windhorst (45) über unfassbare 375 Millionen Euro taumelt der selbst ernannten „Big City Club“ mit rauschender Geschwindigkeit dem Abstieg entgegen.
Neu-Trainer Korkut (kam im November für Pal Dardai) ist mit seinem Latein schon nach wenigen Wochen am Ende, die Fans haben die Schnauze voll. Neun Punkte nach zwölf Spielen für Korkut, nur Otto Rehhagel (83) war 2012 schlechter. Damals stieg die Hertha nach der Relegation gegen Fortuna Düsseldorf ab.
Bereits nach 55 Minuten verließen die ersten frustrierten Anhänger das Olympiastadion. Dabei hatte Sportdirektor Arne Friedrich (42) nach desolater erster Halbzeit noch gefordert: „Wir müssen endlich den Arsch hochkriegen“.
Ex-Profi Maik Franz besorgt über Lage bei der Hertha
Doch den bekommt die Alte Dame schon seit Wochen nicht mehr hoch. Statt Ha, ho, he, Hertha BSC heißt es nur noch Ha, ho, ohje! Hertha-Profi Marc-Oliver Kempf (27) war bei Sky bedient: „Mich kotzt das übertrieben an. Ich bin seit ein paar Wochen hier und wir haben seitdem kein Spiel gewonnen. Manche haben offenbar nicht verstanden, dass wir im Abstiegskampf stecken. Wir waren heute nur Statisten.“
Kollege Davie Selke (27) sagte bei Sky zu den Pfiffen der Fans beim Gang in die Kurve: „Da müssen wir uns stellen und die Fans dürfen gerne Dampf ablassen. Wir wissen selber, dass wir kämpfen müssen, kriegen es aber nicht hin. Wenn die Fans dann stinkig sind, müssen wir das schlucken. Es geht so nicht, wir schenken das hier weg. Jetzt müssen sich alle mal hinterfragen. Vom Abstieg müssen wir jetzt nicht reden, jetzt müssen wir uns sammeln und schleunigst Punkte sammeln. Es sind 34 Spieltage. Wir müssen jetzt Spiele gewinnen.“
Ex-Profi Maik Franz (40, von 2011 bis 2014 bei der Hertha) sprach im Sport 1-Interview über die Hertha: „Die Gesamtsituation ist einfach schlecht. Die Erwartungshaltung war viel größer. Jetzt stehen Sie schon auf Platz 16 und es fehlt einfach das Selbstvertrauen, wie, wenn du auf Platz fünf oder sechs stehst. Jetzt ist die Anspannung und auch eine gefühlte Unruhe in der Stadt da. Teilweise ist es auch Schadenfreude. Das spürst du als Spieler.“
Vor dem Spiel gegen Frankfurt sagte Franz zu einem möglichen neuen Hertha-Trainer für Tayfun Korkut: „Das ist die Königsfrage bei der Hertha. Es kann funktionieren, kann aber auch verpuffen. Die nächsten drei Spiele werden entscheidend sein. Dann muss die Führung eventuell nochmal reagieren.“ Im ersten Spiel gab es schon eine Klatsche gegen Frankfurt. Nächste Woche geht es nach Mönchengladbach, dann kommt Hoffenheim.
Ansgar Knauff (17. Minute) erzielte vor 25.000 Zuschauerinnen und Zuschauern im Berliner Olympiastadion den Führungstreffer für die Hessen. Tuta (48.) und Jesper Lindström (56., 63.) schossen die weiteren Frankfurter Tore. Davie Selke gelang nur das kurzzeitige 1:3 (61.).
Bei Abstieg: Roger Schmidt kommt wohl nicht zur Hertha
Maik Franz meinte auch klipp und klar: „Ich hoffe es, dass sie bei der Hertha den Schalter umlegen können. Mir fehlt das Feuer bei der Alten Dame. Ich drücke beide Daumen, dass sie es schaffen, aber wenn sie so weiterspielen, steigen sie ab.“
Problem: Sollte die Hertha nochmals auf der Trainerposition reagieren, müsste ein Feuerwehrmann der Kategorie Friedhelm Funkel (68) gefunden werden, der bis Saisonende übernimmt. Danach soll schon alles klar sein mit Roger Schmidt (54), der von PSV Eindhoven kommen soll. Doch wenn die Hertha absteigt, wird das auch nichts mit Schmidt.