Hertha BSC verliert 1:2 gegen den SC Freiburg und hinkt weiter den eigenen Ansprüchen hinterher. Das sagt Trainer Pal Dardai über sein mögliches Aus.
Hertha-Pleite ärgert Köln-FansDardai vor Aus? Matthäus plaudert möglichen Nachfolger aus
Berlin. Die Hertha-Krise wird immer härter! Nach der 0:6-Klatsche in Leipzig kassierten die Berliner am Samstag (2. Oktober 2021) die nächste Pleite. Das 1:2 gegen den SC Freiburg war schon die fünfte Niederlage am siebten Spieltag. Wie eng wird's jetzt für Trainer Pal Dardai (45)?
Hertha BSC kassiert nach Ausgleichstreffer noch Traumtor
„Es hat sich intern noch keiner beschwert. Das sind die Medien von außen, das muss man durchhalten“, gab sich der Hertha-Coach im Sky-Interview direkt nach Abpfiff trotzig und beteuerte: „Ich bin jeden Tag motiviert, das war heute auch nicht vercoacht. Ich arbeite immer leidenschaftlich und die Mannschaft hat ordentlich gespielt. Das waren zwei unglückliche Gegentore.“
Dardai weiter: „Pal Dardai hat immer einen Einjahresvertrag, Pal Dardai erfüllt diesen Vertrag. Wenn dieser Mann stört, dann muss man das sagen.“ Und auf die Gegentore angesprochen ergänzte er patzig: „Ich kann nicht mitspielen und den Ball wegköpfen.“
Experte Lothar Matthäus (60) hatte allerdings brisante Internas parat: „Ich gehe davon aus, dass da vielleicht schon in dieser Woche was passiert. Ich weiß Internas, dass man sich mit Terzic schon getroffen hat.“ Edin Terzic (38) hatte Borussia Dortmund vergangene Saison zum Pokal-Sieg geführt, ist inzwischen Technischer Direktor beim BVB.
Zählt Sportvorstand Fredi Bobic (49) Dardai an? Nach der Freiburg-Pleite sagte er nur, die Leistung sei „absolut in Ordnung“ gewesen. „Wir müssen schnell wieder aufstehen. Es wird nicht einfacher, aber es ist nicht so, dass wir jetzt in eine Panik verfallen.“
Gegen die noch ungeschlagenen Freiburger hatte sich der „Big City Club“ nach seiner Leipzig-Demontage viel vorgenommen. Dann kam die 17. Minute: Philipp Lienhart köpfte einen Günter-Eckball zur Freiburg-Führung ein – 0:1 und schon wieder lange Gesichter bei der Hertha!
Die nächste schmerzhafte Aktion ließ nicht lange auf sich warten: Stürmer Davie Selke prallte mit Nico Schlotterbeck zusammen (32.), blutete an der Schläfe und konnte nur mit Turban weitermachen.
Eine Blut-Pleite für Hertha. Denn die „Alte Dame“ gab nur fünf Minuten richtig Gas. Joker Krzysztof Piątek glich zum zwischenzeitlichen 1:1 aus (70.), Ekkelenkamp traf die Latte (74.).
Das letzte Wort hatten aber die Freiburger: Nils Petersen zauberte den Ball per Fallrückzieher ins Tor, katapultierte den SC damit auf Platz drei (78.). Erneut nach einem Eckball. Hertha-Star Suat Serdar (24) schimpfte: „Wir dürfen keine zwei Gegentore nach Standards kassieren.“
Suat Serdar hofft auf Verbleib von Pal Dardai
Schade für den 1. FC Köln: Hätte Hertha sein Heimspiel gewonnen, wären die Geißböcke nach dem 3:1-Sieg gegen Greuther Fürth aufgrund des besseren Torverhältnisses an Freiburg vorbeigezogen und auf Platz fünf gesprungen. Doch was nicht ist, kann ja noch werden…
Hertha hat ganz andere Sorgen! Nur gegen die Aufsteiger Bochum und Fürth konnten die Berliner punkten. Serdar über ein mögliches Trainer-Aus: „Ich kann das nicht sagen. Ich stehe hinter dem Trainer.“ Und Dardai plant nach seinem 174. Bundesliga-Spiel als Chefcoach die Länderspielpause: „Die Spieler müssen sich jetzt sammeln. Dann wollen wir natürlich arbeiten.“ (mze)