Die Fans von Borussia Dortmund haben vor dem Spiel gegen den FC Augsburg mit einem Banner gegen Geschäftsführer Carsten Cramer demonstriert. Die Rose-Truppe gewann anschließend knapp 2:1.
„Fans für dumm verkaufen“Nach Banner-Wut: Brandt-Treffer beruhigt Dortmunder Fan-Seele
Dortmund. Puh, das war ein ganz enges und teilweise auch irres Ding. Aber der BVB bleibt zu Hause eine Macht. Das 2:1 gegen den FC Augsburg war saisonübergreifend bereits der achte Heimsieg in der Bundesliga in Serie. So bleibt das Team von Marco Rose am FC Bayern dran.
Raphael Guerreiro (10., Foulelfmeter) und Julian Brandt (51.) erzielten in Abwesenheit von Torjäger Erling Haaland die Treffer des BVB. Der Norweger saß nur im weißen Pulli mit XXL-Kapuze auf der Tribüne. Andi Zeqiri (35.) hatte zwischenzeitlich ausgeglichen.
Erling Haaland nur Tribünen-Zuschauer beim BVB-Sieg
Die Gäste blieben auch in der Schlussphase vor 41.000 Zuschauern mutig. Marco Reus verpasste bei seinem Lattenschuss aus kurzer Distanz den dritten Treffer (56.). Auf der anderen Seite parierte Kobel gegen Mads Pedersen (58.). Hazard traf frei vor Gikiewicz nur den Außenpfosten (67.), auch Reus vergab (70.).
„Es war ein Kraftakt, unglaublich intensiv“, sagte Siegtorschütze Julian Brandt bei Sky. „Ich habe mich ein bisschen geärgert, dass wir nicht das dritte Tor gemacht haben, aber wenn du gewinnst, bist du erst einmal glücklich.“ Innenverteidiger Manuel Akanji bemängelte „die fehlende Genauigkeit“.
BVB-Fans hissten Banner gegen Marketing-Boss Cramer
Vor der Partie kochte einmal mehr der Ärger um das Dortmunder Champions-League-Trikot hoch. Die Fans äußerten per Banner eine deutliche Meinung. An der Südtribüne hatten die Fans ein großes Plakat angebracht. „Cramer: Wieder mal ein ‚Fehler unterlaufen‘ - wieder versucht, Fans für dumm zu verkaufen“, war auf diesem zu lesen.
Die Botschaft richtete sich an Carsten Cramer (52), Marketingdirektor und Mitglied der Geschäftsführung, der das Königsklassen-Trikot des BVB zu verantworten hatte. Die Fans störten sich zunächst daran, dass auf dem Trikot für die Champions League das Vereinslogo kaum sichtbar und nur als eine Art Wasserzeichen zu sehen gewesen war.
Heftige Kritik war die Reaktion, nachdem das Shirt erstmals gegen Besiktas Istanbul getragen wurde. Die Borussia besserte abermals nach und druckte das Logo in schwarzer Farbe. Gegen Sporting Lissabon trugen die Spieler dann diese Variante.
Dortmunds Carsten Cramer: „Bin nicht der beliebteste Mitarbeiter“
Für viele Anhänger ist der Ärger dennoch nicht verraucht, wie das Plakat am Samstag zeigte. „Ich bin nicht der beliebteste Mitarbeiter bei unseren Fans“, räumte Cramer bereits vor einigen Wochen in einem Podcast ein. „Ich bin mehr als einmal im Jahr die Zielscheibe der Kritik. Aber die Abstände zwischen den Fettnäppchen, in die wir reintreten, ist relativ groß.“
Cramer weiß, dass er die Fans des BVB nicht nur als Kunden betrachten darf. „Wenn wir uns von den Menschen in Dortmund entfremden, haben wir nicht mehr die Strahlkraft nach draußen“.