Steffen Baumgart ist als Union-Trainer mit einer Niederlage gestartet. Sein Präsident schimpfte heftig auf den DFB.
Rot, Niederlage, -1 PunktHorror-Start für Baumgart ohne Schiebermütze: Dieses Outfit bringt kein Glück
Erst die Niederlage am Grünen Tisch, nun die Niederlage auf dem Rasen von Heidenheim: Seinen Start beim 1. FC Union Berlin hat sich Steffen Baumgart (53) sicher anders vorgestellt.
Im ersten Pflichtspiel unter dem neuen Trainer unterlagen die Eisernen am Samstag (11. Januar 2025) mit 0:2 beim 1. FC Heidenheim – und liegen in der Tabelle weiterhin in bedrohlicher Nähe zu den Abstiegsrängen.
Union Berlin verliert bei Baumgart-Premiere in Unterzahl
Bayern-Talent Frans Krätzig (21), der in der Winterpause seine Leihe beim VfB Stuttgart vorzeitig abgebrochen hatte und nach Heidenheim gewechselt war, brachte die Gastgeber mit seinem ersten Bundesliga-Tor schon in der 17. Minute in Führung.
Baumgart verfolgte das im ungewohnten Outfit. Der neue Union-Coach verzichtete auf seine markante Schiebermütze und trug stattdessen eine stinknormale schwarze Baseball-Kappe des Ausrüsters. Zudem entschied er sich bei Temperaturen um den Gefrierpunkt gegen den üblichen T-Shirt-Look, trug stattdessen auch während des Spiels einen Hoodie und darüber sogar noch eine Weste.
Kalt erwischt wurde seine Mannschaft dann auch in der 37. Minute, als Tom Rothe vergeblich versuchte, seinen eigenen Stockfehler wieder gutzumachen und in der Folge seinen Gegenspieler von den Beinen holte. Notbremse – glatt Rot!
Die Bemühungen der Köpenicker, sich in Unterzahl zurück ins Spiel zu kämpfen, scheiterten. Vom vor allem aus Kölner Zeiten bekannten Baumgartschen Hurra-Fußball war unter diesen Voraussetzungen wenig zu sehen. In der Schlussphase schlug dann erneut Heidenheim zu, Adrian Beck (83.) sorgte für die Entscheidung.
Baumgart war über das Ergebnis enttäuscht, nicht aber über die Leistung. „Es war sicher nicht alles gelungen, aber meine Jungs haben viel von dem gemacht hat, was wir uns vorgenommen haben“, sagte der gebürtige Rostocker. „In der Bundesliga werden Fehler knallhart bestraft.“
Bitter für Baumgart: Er startet quasi mit einer Punkteausbeute von -1 in seine Amtszeit. Am Donnerstag hatte das DFB-Sportgericht das Spiel der Berliner gegen Bochum, das am 14. Dezember 1:1 ausgegangen war, mit 2:0 für die Westfalen gewertet. VfL-Torhüter Patrick Drewes (31) war durch ein Feuerzeug am Kopf getroffen worden und konnte nach der gut 25-minütigen Unterbrechung nicht weiterspielen.
Unions Vereinspräsident Dirk Zingler (60) echauffierte sich in Heidenheim erneut über die Entscheidung. Der Kontrollausschuss mit Anton Nachreiner an der Spitze habe „mal wieder ein politisches Exempel statuieren“ wollen, sagte Zingler beim TV-Sender Sky: „Er wollte ein Urteil erzwingen, um die Gewalt auf den Rängen zu bekämpfen. Dann wird auch gerne mal ein Schiedsrichter geopfert.“
Es habe im Ermessen von Schiedsrichter Martin Petersen (39) gelegen, das Spiel fortzusetzen. „Wenn man live erlebt hat, wie Herr Petersen aggressiv unter Druck gesetzt wurde vom Kontrollausschuss, doch zuzugeben, dass er einen Fehler gemacht hat. Wenn wir dahin kommen, dass der Kontrollausschuss die Schiedsrichter unter Druck setzt ... Deshalb habe ich gesagt: Dieses Urteil ist ein Skandal“, sagte Zingler. Wenn der Schiedsrichter einen Fehler gemacht habe – was er nicht glaube –, dann müsse das Spiel wiederholt werden, so der Union-Präsident. (mit dpa)