Mit einem diskriminierenden Banner haben einige Fans des HSV den stilvollen Abschied von Uwe Seeler beim Heimspiel gegen Hansa Rostock empfindlich getrübt. Viele Fans sehen den Verein jetzt in der Pflicht.
Ausgerechnet bei Seeler-AbschiedÜbles Banner sorgt für Entsetzen – klare Fan-Forderung an HSV
Gemeinsam mit seinen Fans hatte der Hamburger SV am Sonntag (24. Juli 2022) einen würdigen Rahmen für den emotionalen Abschied von Klub-Ikone Uwe Seeler (†85) geschaffen: Ein ganzes Stadion in Schwarz, der HSV trug Trauerflor in Spiel eins nach „Uns Uwe“. Doch ein diskriminierendes Banner einiger Unverbesserlicher stellt jetzt alle Mühen des Vereins in den Schatten.
Am Tag nach dem ersten HSV-Heimspiel ohne seinen größten Liebling diskutiert Hamburg nicht mehr über die passende Choreografie mit dem Spruchband „Loyal und bescheiden – der Größte aller Zeiten“, sondern über ein meterlanges Plakat, was wenig später in der Nordkurve gehisst worden war.
HSV distanziert sich von diskriminierendem Fan-Banner
Mit dem homophoben Banner schickten Teile des Anhangs beleidigende Grüße an die Gästefans von Hansa Rostock, die sich rund um die Abschieds-Zeremonie für Uwe Seeler noch vorbildlich verhalten hatten.
Auch wenn Homophobie in keinem Fußball-Stadion der Welt jemals Platz haben darf, war es an diesem für HSV-Fans so besonderen Sonntag noch einmal bedenklicher, dass die traurige Gesinnung von Teilen der Fankurve zur Schau gestellt wurde.Hier sehen Sie das auf der Nordtribüne des HSV ausgebreitete Fan-Banner:
Der Hamburger SV reagierte zumindest in den sozialen Netzwerken schnell: „Wir distanzieren uns klar und deutlich von diskriminierenden Inhalten. Diskriminierung hat im Volksparkstadion und beim HSV keinen Platz! Unsere Raute steht für Vielfalt und Diversität.“ In den Kommentaren zeigte sich aber auch, dass der Verein bei der Aufarbeitung in der Pflicht steht.
HSV: Forderung nach Konsequenzen für homophobes Fan-Banner
„Leere Worte an einem toten Tag“, schrieb ein ernüchterter Anhänger unter das Vereins-Statement und erhielt viel Zustimmung. „Schmeißt bitte diese homophoben ‚Fans‘ aus dem Stadion“, hieß es etwa in einem Beitrag.
Einem weiteren Fan reichten die Zeilen bei Social Media ebenfalls nicht aus, er kritisierte: „Wenn Ihr euch wirklich davon distanzieren würdet, hättet ihr nicht so ein Larifari-Statement herausgegeben.“
Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (45) stellte ernüchtert fest, es gebe noch „viel für uns alle zu tun“. Ihre klare Anweisung, die auch dem HSV für den weiteren Umgang mit dem Thema gelten dürfte: „Immer und überall klare Kante gegen jede Form von Diskriminierung zeigen.“ (bc)