Er spielte 176 Mal BundesligaVerstärkung für Steffen Baumgart: HSV-Boss holt alten Bekannten

Nach dem holprigen Saisonstart beim Hamburger SV gibt es Verstärkung für Steffen Baumgart. Auf der Zielgeraden des Transferfensters schlug Sport-Boss Stefan Kuntz noch einmal zu.

von Béla Csányi  (bc)

Beim Hamburger SV ist die Auftakt-Euphorie schon wieder verpufft! Auf den 2:1-Sieg zum Start im Topspiel beim 1. FC Köln folgten für das Team von Trainer Steffen Baumgart (52) zwei sieglose Spiele und nur noch ein Tor in der 2. Bundesliga.

Weil in diesem Jahr und im siebten Anlauf unbedingt die Erstliga-Rückkehr gelingen soll, legt der HSV auf dem Transfermarkt jetzt noch mal nach. Das bedeutet noch mehr Offensiv-Power für Baumgarts Bundesliga-Mission.

Mehr Offensiv-Power für Steffen Baumgart

Am Mittwoch (28. August 2024) machten die Hamburger die Ausleihe des achtmaligen U21-Nationalspielers Marco Richter (26) von Mainz 05 offiziell, die am Vortag bereits als beschlossene Sache galt. Für Sport-Boss Stefan Kuntz (61) ist der Neue ein alter Bekannter: „Marco und ich kennen uns aus der gemeinsamen Zeit beim DFB. Der Kontakt ist danach nie abgerissen, ich habe Marcos Werdegang immer verfolgt.“

Alles zum Thema Steffen Baumgart

Der variabel einsetzbare Offensiv-Akteur hatte bei seinen beiden Bundesliga-Wechseln von Augsburg zu Hertha BSC 2021 (7 Millionen Euro) und 2023 aus Berlin nach Mainz (3 Millionen Euro) bereits zusammengerechnet zehn Millionen Euro Ablöse eingespielt.

Doch ausgerechnet in der Phase, in der Richter den nächsten großen Schritt machen wollte, geriet seine Karriere ins Stocken. In Mainz fand Richter überhaupt nicht in die Spur, kam nur auf rund 700 Bundesliga-Minuten und spielte ab Mitte Februar nach der Verpflichtung von Retter-Trainer Bo Henriksen (49) überhaupt keine Rolle mehr.

Nun soll er eine Etage tiefer wieder in Form kommen. Was Baumgart von ihm erwarten könne, machte Richter schon bei seiner Vorstellung deutlich: „Ich möchte dem HSV mit Toren und Assists helfen und werde mein Bestes geben.“

Marco Richter winkt am Rande des Mainzer Saison-Auftakts gegen Union Berlin.

Marco Richter am Rande des Mainzer Saison-Auftakts gegen Union Berlin am Samstag (24. August 2024). Zum Einsatz kam der Offensiv-Akteur dabei nicht.

Dabei hat der Wechsel eine durchaus pikante Note. Vor einem Jahr war Richter noch als Kapitän von Bundesliga-Absteiger Hertha BSC in die Spielzeit gegangen, wollte aber auf keinen Fall 2. Liga spielen. Als der Wechsel nach Mainz schließlich feststand, räumte der Allrounder gar ein, die zahlreichen Unmutsbekundungen der Fans verstehen zu können.

„Mit der Kapitänsbinde war es ein bisschen unglücklich“, gestand Richter – damals noch in der festen Überzeugung, sich weiter in der Bundesliga zu etablieren. Stattdessen steht ihm nun die erste Zweitliga-Saison seiner Karriere bevor. Inklusive der Berlin-Rückkehr am zweiten Rückrunden-Spieltag Ende Januar.

Richter trifft beim HSV auf namhafte Offensiv-Kollegen: Zusätzlich zu Torjäger Robert Glatzel (30) war im Sommer Davie Selke (29) verpflichtet worden. Der aus Tschechien ausgeliehene Adam Karabec (21) gilt außerdem als großer Hoffnungsträger mit viel Potenzial. Mit drei Toren aus drei Spielen lahmte die Hamburger Offensive in der Liga bislang allerdings.