Mit den Spielen gegen Japan und Frankreich stehen vor der deutschen Nationalmannschaft zwei Schicksalsspiele. Nationalspieler Gündogan beschwört den Zusammenhalt im Team. Und stärkt dem kriselnden Trainer den Rücken.
Geht es um Flicks Job?Ilkay Gündogan hat eine klare Meinung zum Bundestrainer
Nationalspieler Ilkay Gündogan (32) empfindet die Länderspiele gegen Japan am Samstag (20.45 Uhr/RTL) und drei Tage später gegen Vize-Weltmeister Frankreich (21.00 Uhr/ARD) als Schlüsselspiele für die Entwicklung der DFB-Elf auf dem Weg zur Heim-EM im kommenden Jahr.
„Als Mannschaft muss uns klar sein, dass wir jetzt liefern müssen. Wir dürfen uns keine Ausrutscher mehr erlauben. Es ist ein bisschen wie im Verein: Wenn du am Ende der Saison gut sein willst, dann musst du früh damit beginnen“, sagte Gündogan der Sport Bild.
„Ergebnisse und die richtige Mentalität“ sollen her
Man brauche eine Basis, um bei der EM um den Titel mitspielen zu können: „Wir brauchen Ergebnisse und die richtige Mentalität. Dementsprechend gibt’s für uns schon jetzt nur noch Finalspiele. Wir müssen als Mannschaft zusammenwachsen.“
Den in die Kritik geratenen Bundestrainer Hansi Flick (58) stärkte Gündogan. Es gehe nicht nur um Flicks Zukunft, „sondern um die Zukunft von uns allen, von jedem Nationalspieler. Wir müssen jetzt beweisen, dass wir nicht nur bei Top-Vereinen spielen, sondern dass wir auch die Qualität haben, uns auf Nationalmannschafts-Ebene mit den Besten zu messen“, sagte Gündogan, „irgendwann müssen wir Spieler uns ja auch mal selbst hinterfragen, es kann ja nicht immer nur um den Trainer gehen.“
Flick sei „charakterlich super, immer top motiviert“, so Deutschlands Fußballer des Jahres, „wir müssen zu 100 Prozent hinter ihm stehen und ihm die Unterstützung geben, die er uns gibt.“
Auf menschlicher Ebene sei es überragend, was Flick mache: „Es liegt jetzt an uns Spielern, ihm das zurückzuzahlen.“ Nach zuletzt schwachen Leistungen gegen Kolumbien und Polen wackelt der Stuhl von Nationaltrainer Flick indes gewaltig.
Sollte es gegen Japan und Frankreich keine Siege geben und die Krise sich weiter verschärfen, droht der Jobverlust. Zuletzt kursierten die Namen von Julian Nagelsmann (36) und Oliver Glasner (49) im Umfeld der DFB-Elf. Sie könnten noch vor der Heim-EM übernehmen, wenn sich keine Besserung einstellen sollte.
DFB-Sportdirektor Rudi Völler erwartet derweil eine stärkere Führungsrolle Gündogans in der Nationalmannschaft. „Er hat auf Klubebene bewiesen, zu was er fähig ist. Ilkay hat über Jahre ganz stark gespielt bei Manchester City, er hat die Mannschaft geprägt. Es ist doch klar, dass er jetzt auch in der Nationalmannschaft als Führungsspieler vorangehen will“, sagte Völler: „Er wird ein wichtiger Faktor sein.“ (SID/kma)