Hansi Flick hat alle Mühe, die deutsche Nationalmannschaft auf EM-Kurs zu bringen. Dass der Bundestrainer dabei zunächst auf Leon Goretzka verzichtet, sorgte im „Doppelpass“ für Unverständnis.
Noch vor LänderspielpauseDFB-Kritik im „Doppelpass“: Effenberg erwischt Flicks wundesten Punkt
von Béla Csányi (bc)
Hansi Flick (58) hat in der anstehenden Länderspielpause reichlich Arbeit vor sich. Bei der Nationalmannschaft muss der Bundestrainer nicht nur die Vorbereitung auf die Heim-EM 2024 intensivieren, sondern endlich auch die Krisenstimmung rund um die DFB-Auswahl beseitigen.
Wie schwer die Aufgabe ist, zeigt sich noch vor dem ersten Zusammentreffen der Nationalspieler am Montag (4. September 2023): Jede Entscheidung von Flick wird kritisch beäugt, auch die Besetzung seines 24er-Kaders sorgte schnell für Diskussionen. Der „Doppelpass“ bei Sport1 war da am Sonntag keine Ausnahme.
Stefan Effenberg kritisiert Entscheidung von Hansi Flick
Wenig überraschend ergriff zunächst Bayern-Präsident Herbert Hainer (69) das Wort und äußerte sich über einen, der gar nicht dabei ist: Überraschend verzichtete Flick auf Mittelfeldspieler Leon Goretzka (28), obwohl der zuletzt mit ansteigender Formkurve auf eine Trendwende hatte hoffen lassen.
„Er war in den ersten zwei Spielen der Bundesliga hervorragend, war jetzt dreimal in der Startelf. Deswegen verstehe ich auch die Entscheidung von Hansi Flick nicht, muss ich ganz klar sagen“, meckerte Hainer über die Nicht-Berücksichtigung seines Münchner Schützlings, der seit Jahren fester Bestandteil der DFB-Auswahl ist.
Stefan Effenberg (55) äußerte sich ähnlich und übte Kritik genau an dem Punkt, der Flick ganz besonders ärgern dürfte.
„Natürlich ist Leon Goretzka nicht glücklich über die Entscheidung, ich kann sie auch nicht nachvollziehen“, begann der Ex-Nationalspieler, betonte dann: „Wenn das Leistungsprinzip, was wir ja immer ausrufen, greift, oder greifen sollte, dann hätte Goretzka nominiert werden müssen!“
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Zur Erinnerung: Ende Juli war Flick bei der Trainer-Tagung des DFB explodiert wegen anhaltender Vorwürfe zum angeblich ausgesetzten Leistungsprinzip explodiert. „Diese Behauptung ist eine große Dreistigkeit“, schimpfte er auf der Bühne – damals als Reaktion auf die Kritik aus dem Lager von Union Berlin an der Besetzung des Aufgebots.
Verständnis für die Goretzka-Entscheidung äußerte in Steffen Freund (53) übrigens ein anderer ehemaliger Nationalspieler. Er erklärte mit Blick auf den Durchhänger in der Vorsaison: „Kimmich und Goretzka haben geschwächelt. Dann auch mal zu überlegen, Goretzka nicht mitzunehmen, kann ich total nachvollziehen.“