Seine letztlich enttäuschende Abschiedsvorstellung begann gleich mit einem ordentlichen Rumms: Toni Kroos (34) zeigte sich in den ersten Minuten des Viertelfinal-Duells zwischen Deutschland und Spanien (1:2) nicht etwa als Passmaschine, sondern als resoluter Zweikämpfer.

Am Freitagabend (5. Juli 2024) waren in Stuttgart noch keine zehn Minuten gespielt, da hatte Kroos schon zweimal ordentlich zugelangt. Das erste Einsteigen kostete sogar Gegenspieler Pedri (21) das restliche Spiel, das Mittelfeld-Juwel vom FC Barcelona humpelte in der achten Minute vom Platz, wurde durch den späteren Matchwinner Dani Olmo (26) ersetzt.

Toni Kroos richtet sich in Abschieds-Post auch an Pedri

In seiner ersten Reaktion hatte Kroos noch fassungslos auf den Pfiff von EM-Schiedsrichter Anthony Taylor (45) reagiert, schimpfte wie ein Rohrspatz und deutete Richtung Ball, den er nach eigener Auslegung gespielt hatte.

Dabei hatte der deutsche Spielgestalter großes Glück, dass die Szene nicht mit der ganz frühen ersten Gelben Karte der Partie bedacht wurde. Auch kurz darauf kam er ohne Verwarnung davon, als er gegen Lamine Yamal (16) zu spät kam und dem Youngster auf den Schlappen stieg.

Mit etwas Abstand ordnete wohl auch der DFB-Star das Aufeinandertreffen mit Pedri entsprechend ein. Als der wenige Minuten später merkte, dass es nicht weitergehen würde, stapfte Kroos zum erneut am Boden sitzenden Spanier, streckte die Hand zur Entschuldigung aus und gab ihm einige aufmunternde Worte mit auf den Weg.

Am Tag nach dem EM-Aus und dem damit ersten Tag nach der aktiven Karriere verfasste Kroos bei Instagram zum Abschied noch einige wehmütige Zeilen über seine Rückkehr zur Nationalmannschaft, dachte zum Abschluss aber auch noch an den Pedri-Vorfall.

„Auf diesem Wege mir noch ganz wichtig: Verzeihung und gute Besserung an Pedri! Es war logischerweise nicht meine Absicht, dich zu verletzen. Eine schnelle Erholung und alles Gute. Du bist ein toller Spieler“, schrieb Kroos.

Am Samstag meldete sich dann der spanische Verband mit der Pedri-Diagnose. Der 21-Jährige erlitt demnach beim Viertelfinal-Erfolg gegen Deutschland eine Verstauchung im linken Knie. Zur Ausfallzeit machte der spanische Verband RFEF am Samstag keine Angaben.

Laut spanischen Medienberichten muss Pedri zwischen vier bis sechs Wochen pausieren. Bei der EM würde der Profi des FC Barcelona damit nicht mehr zum Einsatz kommen, laut RFEF bleibt Pedri dennoch bis zum Ende des Turniers bei der Mannschaft. Spanien trifft im Halbfinale am Dienstag (21 Uhr) in München auf Frankreich.