Dicke Luft in Italien nach dem Vorrunden-Aus bei der WM: Nach Aussagen der scheidenden Trainerin wehren sich die Spielerinnen in einem offenen Brief.
„Wir fragen uns, warum ...“Italien-Stars auf Konfrontationskurs – offener Brief nach Schelte der Trainerin
Nachdem Italien bei der WM in Australien und Neuseeland das Achtelfinale verpasst hat, liegen im italienischen Frauenfußballteam die Nerven blank.
Trainerin Milena Bertolini (57), die nach sechs Jahren an der Spitze des Teams am Mittwoch (2. August 2o23) den Rücktritt angekündigt hat, machte ihre Spielerinnen für die Blamage verantwortlich.
Italien-Spielerinnen wehren sich in offenem Brief
„Gegen Südafrika waren wir selber unserer wahrer Gegner“, kritisierte Bertolini die Leistungen ihres Teams. Man habe sich mehr von der Angst besiegen lassen.
Prompt kam die Reaktion der Spielerinnen. „Wir sind überzeugt, dass wir andere Ergebnisse hätten erzielen können, wenn man uns nur in die Lage versetzt hätte, dies zu tun“, schrieben die Spielerinnen in einem offenen Brief, den sie über die sozialen Medien verbreiteten. „Mit Wut und Bedauern legen wir unseren Standpunkt dar“, schrieben sie dazu.
Sie kritisierten mangelndes Vertrauen in ihre Fähigkeiten seitens der zurückgetretenen Trainerin. „Wir hatten nie Angst, aber wir haben wenig Vertrauen gespürt“, hieß es in dem Brief.
„Die Nationalmannschaft besteht aus einem Block von 16 Spielerinnen von Juventus und AS Rom, die in der Champions League viel geleistet haben“, hieß es weiter.
„Wir fragen uns, warum eine Nationalmannschaft, die aus diesen Spielerinnen besteht und durch Mitglieder anderer wichtiger Vereine und junge Talente verstärkt wurde, sich erst bei einer Europameisterschaft und dann bei einer Weltmeisterschaft so schwertut“, so die Spielerinnen, die den Abschied der Trainerin begrüßten.
In Italien soll jetzt ein Mann Bertolini ersetzen. Als aussichtsreichster Kandidat für den Trainerposten gilt laut Medienberichten Carmine Gautieri (53), der beim Frauenteam jetzt eine neue Ära einleiten könnte. (sid/are)