Kurz nach seinem Start bei seinem neuen Verein Olympique Lyon muss Ex-Nationalspieler Jérôme Boateng am Donnerstag in seine alte Heimat München zurückkehren – aus wenig erfreulichem Grund.
Prozess am DonnerstagEx-Bayern-Star Boateng wegen Vorwurf der Körperverletzung vor Gericht
München/Lyon. Der frühere deutsche Fußball-Nationalspieler Jérôme Boateng muss am Donnerstag (9. September 2021) als Angeklagter vor dem Amtsgericht München erscheinen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem ehemaligen Bayern-Star und Weltmeister von 2014 vorsätzliche Körperverletzung vor.
Der 33-Jährige soll seine Ex-Lebensgefährtin während eines Streits im Urlaub verletzt haben. „Herr Boateng bestreitet die Vorwürfe energisch“, sagte sein Anwalt Kai Walden der Deutschen Presse-Agentur. Boateng werde auch vor Gericht zu den Anklagepunkten Stellung nehmen.
Prozess musste wegen Corona verschoben werden
Eigentlich hatte der Prozess schon im Dezember vergangenen Jahres beginnen sollen, doch nach Angaben von Anwalt Walden hat die Staatsanwaltschaft noch nachermitteln müssen – und dann kam auch noch die zweite Welle der Corona-Pandemie dazu. Der ursprüngliche Gerichtstermin im Dezember vergangenen Jahres war verschoben worden, weil ein Zeuge „coronabedingt am Erscheinen gehindert“ wurde, wie es vom Gericht hieß.
Die Seite Boatengs hatte bei Bekanntwerden des ursprünglichen Prozesstermins im vergangenen Jahr laut Berichten von WDR und „Süddeutscher Zeitung“ erklärt, dass es um einen privaten Sachverhalt gehe, der im Wesentlichen auf unbewiesenen Behauptungen Dritter beruhe.
Jérome Boateng steht nun bei Olympique Lyon unter Vertrag
Auf vorsätzliche Körperverletzung steht laut Gericht Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren. Bis zu einem Urteil gilt die Unschuldsvermutung.
Innenverteidiger Boateng spielte seit 2011 für den FC Bayern und zukünftig bei Olympique Lyon. Kurz vor seinem 33. Geburtstag unterschrieb er bei dem französischen Erstligisten einen Zweijahresvertrag bis Sommer 2023. Die Sportzeitung „L'Équipe“ nannte den Transfer eine „Meisterleistung“ der Olympique-Verantwortlichen. (dpa)