Zwei Wochen vor dem Start der Fußball-EM in Deutschland hat Bundeskanzler Olaf Scholz über seine Erwartungen an das Turnier gesprochen und viel Privates verraten.
Olaf ScholzKanzler freut sich auf EM mit Bratwurst und Bier – „Hatte früher immer eine Vier auf dem Zeugnis“
Der Auftakt der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland rückt immer näher. Die Spannung auf das Turnier steigt nicht nur bei den Beteiligten der Nationalmannschaft. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (65) fiebert den Begegnungen entgegen.
„Ich habe mir vorgenommen, möglichst viele Spiele zu sehen. Ich jedenfalls bin voller Bewunderung für das, was die Jungs können, und freue mich, das gucken zu können – übrigens auch mit Bratwurst und Bier im Garten“, sagte der SPD-Politiker im EM-Podcast „Spielmacher“ von 360Media mit Sebastian Hellmann (56).
Olaf Scholz: „Wünsche mir bei EM große Begeisterung in Deutschland“
„Ich wünsche mir eine große Begeisterung in Deutschland, aber auch in der Welt, für diese Europameisterschaft. Und ich wünsche natürlich, dass unser Team von dieser Begeisterung getragen wird und viele Erfolge hat, sodass es bis zum Ende geht“, sagte Scholz.
Der Bundeskanzler hatte beim Gespräch noch mehr zu sagen. Scholz über…
…die EM-Vorbereitungen: „Ich kann allen versichern, dass wir alles für die Sicherheit in den Stadien tun – und auch drumherum. Die Innenministerin hat darüber sehr häufig in unseren Zusammenkünften berichtet und auch sehr ausführlich geschildert, welche Vorbereitungen zusammen mit den Landespolizeien, mit den Polizeibehörden anderer Länder getroffen worden sind, wie sehr auch Nachrichtendienste miteinander zusammenarbeiten und versuchen, alles Mögliche an Risiken auszuschließen.“
„Wir haben spezielle Grenzkontrollen vorgenommen, haben ganz konkret viele technische Maßnahmen zur Sicherheit in den Stadien vorbereitet und es sind auch alle möglichen, schwierigen Lagen einmal geprüft und getestet worden, sodass wir natürlich nicht sagen können, es kann gar nichts passieren, das ist in der sehr schwierigen, gefährlichen Weltlage in der wir uns gegenwärtig befinden, gar nicht möglich, aber man kann sagen, wir haben alles dafür getan, das irgendwie sinnvoll ist, um die Sicherheit so groß wie möglich zu machen und ich werde nicht nur persönlich mit einem großen Sicherheitsgefühl ins Stadion gehen, sondern ich rate auch allen anderen, das mit der gleichen Haltung zu tun. Da ist viel für die Sicherheit gemacht. Man sollte sich aufs Spiel konzentrieren und aufs Zuschauen und die Mannschaften anfeuern.“
…seine EM-Erwartungen: „Ich hoffe, dass die EM die Stimmung verändert. Bei uns im Land, aber auch bei all den anderen Ländern, die an dieser Europameisterschaft teilnehmen. Es ist ein großes, freundliches Zusammenkommen, trotz des Wettbewerbs, der da auf dem Platz stattfindet. Das sollte sich durchtragen.“
…seine Fan-Rolle bei der EM: „Ich bin wie viele andere Deutsche einfach Fan, das ist auch für mich toll da zu sein. Ich wünsche denen wirklich alles Gute für das ganze Turnier. Ansonsten ist es für mich auch eine Respektsbekundung. Es ist die deutsche Mannschaft, deshalb möchte ich ihnen auch sagen, dass Deutschland an ihrer Seite ist. Es sollte auch keiner denken, ich darf mich nicht freuen, wenn es gut läuft oder mich nicht ärgern, wenn es schlecht läuft. Mit den ganzen Emotionen, mit dem ganzen Herzen, muss man sich auf die Europameisterschaft einlassen können. Und da darf man nicht das Gefühl haben, ‚wie kann ich das tun? Da sind doch noch so viele Probleme in der Welt.‘ Doch, doch!“
…Emotionen beim Fußball: „Ohne Emotionen geht es nicht. Ohne Besonnenheit auch nicht. Nun zähle ich ja nicht zu den Typen, die bekannt dafür sind, dass sie ständig aus sich herausgehen. Aber auch für mich ist es so: wenn man nicht mit dem Herzen dabei ist, ist man gar nicht dabei.“
Olaf Scholz liebt Laufen, Radfahren, Rudern und Wandern
…seine eigenen Sport-Erfolge: „Ich bin als Jugendlicher sehr unsportlich gewesen. Das Einzige, was ich geschafft habe, ist schwimmen. Weil ich das früh gelernt hatte, habe ich es sogar zum DLRG-Grundschein gebracht. Ansonsten war das immer eine vier, die ich im Zeugnis hatte. Ein Zeichen für große Unsportlichkeit. Das hat sich mit 40 geändert. Seitdem habe ich angefangen zu laufen, das mache ich zwei, dreimal die Woche. Mit Anfang 50 habe ich mir noch Rudern beibringen lassen, was ich mit großer Begeisterung mache. Und jetzt gehört Sport zu meinem Leben dazu, beim Laufen, beim Radfahren, beim Rudern, beim Wandern. Das finde ich schon gut.“
…seine Sport-Ziele: „Ich würde sagen, dass ich Sport mache, damit das spürbar ist. Aber nicht bis zum Ende. Wenn ich laufe, laufe ich typischerweise eine Stunde. Manchmal weniger, manchmal ein bisschen mehr. Das ist das Pensum, das mir wichtig ist. Und beim Rudern ist das auch immer so eine Stunde. Das sind die Dimensionen, die ich zeitlich investiere. Das gefällt mir auch und hat dazu geführt, dass ich mich körperlich besser fühle als noch als 40-Jähriger.“
…seine Gedanken beim Sport: „Eigentlich schätze ich am Sport, dass ich gerade nicht an so viele Dinge denke, die ich beruflich mache. Sondern mich darauf einlasse und das genieße. Ich zähle auch nicht zu den Leuten, die beim Joggen Musik hören. Ich laufe. Ab und zu ist es so, dass ich Sachen durchdenke, weil die in meinem Kopf sind. Aber mein Ziel ist es, dabei keine Probleme in meinem Kopf zu wälzen, sondern das Gegenteil.“