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Kommentar zum EM-Titel-TraumRüdigers Jubel steht für den Geist in dieser Mannschaft

Deutschlands Antonio Rüdiger (l) sitzt jubelnd auf dem Platz.

Antonio Rüdiger sitzt im Achtelfinale gegen Dänemark am Samstag (29. Juni 2024) jubelnd auf dem Platz.

Das Viertelfinale soll für die Nationalmannschaft bei der Heim-EM nur eine Zwischenstation sein. Egal, wie das Turnier endet: Eine erneute Blamage kann es nicht geben. Ein Kommentar zur Lage.

von Marcel Schwamborn  (msw)

Nur drei Schritte bis zum ganz großen Glück. Am 14. Juli will Kapitän Ilkay Gündogan den EM-Pokal in den Berliner Himmel heben. Doch vorher warten noch einige hohe Hürden – die nächste schon am Freitag im Viertelfinale.

Die Fans sangen am Samstag (29. Juni 2024) so laut wie bisher noch nicht den EM-Hit um „Major Tom“. Nach dem Achtelfinal-Sieg fühlten sich einige schon „völlig losgelöst“, doch die Verantwortlichen ordneten den Erfolg über Dänemark auch richtig ein.

Duell gegen Dänemark hätte auch in die andere Richtung kippen können

Das emotional aufwühlende Duell im Dortmunder Gewitter hätte auch in die andere Richtung kippen können. Dass Dänemarks vermeintliche Führung einkassiert wurde und fast im Gegenzug der VAR auf Elfmeter für die DFB-Elf entschied, war ein perfekter Doppelschlag zugunsten des EM-Gastgebers.

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Dieses Glück hat sich das Team inzwischen aber wieder erarbeitet. Wie Antonio Rüdiger in der Schlussphase nach einem erfolgreichen Block sitzend jubelte, war sinnbildlich für den Geist in dieser Mannschaft. Mit Leidenschaft, Wille und Zusammenhalt kämpft sich die Truppe nach drei bitteren Turniererlebnissen wieder zurück in Deutschlands Herzen.

Die Fans wollen ihre Lieblinge zum Titel tragen. 23,64 Millionen Menschen verfolgten den Sieg im ZDF. Im Stadion war es ohrenbetäubend laut, die Fanmeilen im Land waren schon weit vor dem Anstoß voll.

Der EM-Rausch hätte sogar noch mehr zünden können, wenn Havertz, Musiala & Co. ihre zahlreichen Chancen konsequenter genutzt hätten. Schon 73 deutsche Torschüsse stehen in der Statistik. Da sind zehn Turniertreffer fast schon zu wenig.

Gegen Schottland, Ungarn und Dänemark behielt die Nagelsmann-Truppe die Oberhand, gegen die Schweiz reichte der Punkt für den Gruppensieg. Auf dem Weg zum Pokal warten jedoch noch deutlich höhere Hürden. Klar ist aber schon jetzt, dass ein Ausscheiden im Viertel- oder Halbfinale keine Schande mehr wäre.

Klar ist aber auch, dass Deutschland mit ganz breiter Brust und einem guten Gefühl ins nächste K.-o.-Spiel gehen kann. Zehn Jahre nach dem WM-Triumph von Brasilien greift die Nationalmannschaft mal wieder völlig zu Recht nach den Sternen.