Hitzige Taktik-Diskussion im ZDF: Per Mertesacker musste sich von seinem Experten-Kollegen Christopher Kramer die Vorzüge einer Dreierkette erklären lassen.
„Siehste selbst, oder?“Kramer und Mertesacker zoffen sich – ZDF-Expertin mischt sich ein
Dicke Luft beim Weltmeister-Duo? Vor dem Gruppen-Finale zwischen Kroatien und Italien lieferten sich Per Mertesacker (39) und Christoph Kramer (33) am Montag (24. Juni 2024) live im TV ein hitziges Wortgefecht.
Kramer wollte für die Zuschauerinnen und Zuschauer des ZDF die taktische Ausrichtung der Squadra Azzurra erklären – und ergriff prompt die Gelegenheit, gegen seinen Experten-Kollegen zu sticheln.
Mertesacker stichelt gegen „Schlauberger“ Kramer zurück
„Als Per noch Fußball gespielt hat, haben alle mit Viererkette gespielt. Deswegen weiß er nicht, dass eine Dreierkette ein Pressingsystem ist“, erklärte der Bundesliga-Profi von Borussia Mönchengladbach grinsend. Mertesacker hatte zuvor prognostiziert, dass die Italiener die Kroaten mit einer defensiven Ausrichtung erst einmal kommen lassen würden.
Kramer erläuterte anschließend die System-Umstellung. Gegen Spanien sei der Europameister nicht ins hohe Pressing gekommen, so Kramer. Gegen Kroatien erwarte er ein anderes Anlaufverhalten. „Eher Defensivpressing, ne?“, warf Mertesacker ein. „Nein, offensives Pressing!“, protestierte Kramer.
„Aber du hast doch gerade erzählt, die sind nicht ins offensive Pressing gekommen“, erwiderte Mertesacker. „Ja, weil sie eine Viererkette gespielt haben“, so Kramers Antwort, der jetzt immer frecher wurde: „Siehste selbst, oder? Deswegen heute drei.“
Mertesacker fiel daraufhin kein Argument mehr ein – also wehrte er sich mit einem flotten Spruch: „Vor dem Spiel warst du immer schon schlau.“
In der Halbzeitpause ging das Scharmützel weiter. Mertesacker sah sich im Nachhinein bestätigt. Italien habe zurückhaltend gespielt und die Dreier- bzw. Fünferkette defensiv ausgelegt, so der ehemalige Innenverteidiger. Auf die Frage von Moderator Jochen Breyer (41), wer die Pressing-Wette gewonnen habe, sagte Kramer: „51 Prozent für mich, 49 Prozent für Per.“
Nun mischte sich auch Expertin Kathrin Lehmann (44) ein, die das Wortgefecht bislang still verfolgt hatte. „Ich kenne die Diskussionen als Torhüterin. Wenn zwei vor dir stehen und beide haben das Gefühl, sie haben recht, dann hast du ständig 1:0-Situationen“, sagte die ehemalige Schweizer Nationaltorhüterin. Breyer bemühte sich um Schlichtung. „Ich bin vor allem froh, dass wir die neutrale Schweiz zwischen den beiden sitzen haben“, sagte der Moderator.
In den sozialen Netzwerken sorgte die Szene durchaus für Unterhaltung. „Jede Wette, dass Mertesacker Kramer nachher noch vom Sofa grätscht“, schrieb ein Zuschauer bei X. „Gebt Mertesacker und Chris Kramer bitte eine eigene Show. Nennt sie meinetwegen Duell um die Welt oder Circus HalliGalli“, forderte ein anderer.