Nach dem EM-Achtelfinale zwischen England und der Slowakei findet Christoph Kramer deutlich Worte für das Verhalten eines England-Stars.
„Er muss aufpassen“Kramer schickt Warnung an EM-Star – Reaktion im ZDF-Studio spricht Bände
EM-Drama im Achtelfinale! Ein Traumtor von Jude Bellingham (21) rettet England gegen die Slowakei vor dem Aus.
Mit einem Fallrückzieher in der Nachspielzeit (90.+5) brachte der Star von Real Madrid die Three Lions in die Verlängerung, in der Harry Kane (30) wenig später das Siegtor erzielte (91.).
Kramer wirft Bellingham Star-Allüren vor
„Er macht einen Schritt raus, antizipiert den Ball sensationell und die Umsetzung ist natürlich ganz groß“, lobte ZDF-Experte Per Mertesacker (39) den Treffer des ehemaligen Dortmunders.
Doch Mertesackers Experten-Kollege Christoph Kramer (33) übte deutliche Kritik am jungen Engländer. Kramer sei während des Spiels genervt von Bellingham gewesen, verriet Moderator Jochen Breyer (41). Und warum?
„Er ist natürlich ein herausragender Spieler, er muss nur insgesamt aufpassen, dass er nicht anfängt, Allüren zu bekommen im ganz jungen Alter“, warnte Kramer den Torschützen, der zum Spieler des Spiels gewählt wurde. „Was ich immer ganz schlimm finde, ist, wenn man vor den eigenen Mitspielern abwinkt“, erläuterte Kramer. „Da hatte er heute und auch schon in den letzten Spielen ein paar Gesten drin.“
Auch das „ganz theatralische Fouls ziehen, Gelbe Karten ziehen bei Schiedsrichtern“ geht Kramer gehörig gegen den Strich. Aufmerksame Beobachter der Bundesliga wissen aber längst: Schon zu BVB-Zeiten war Bellingham einer, der immer wieder gestenreich und intensiv mit Unparteiischen diskutierte.
Auch der ehemalige Verteidiger Mertesacker kritisierte den offensiven Mittelfeldspieler. „Er bleibt nicht nur liegen, er wälzt sich viermal“, so der Weltmeister von 2014, als eine Bellingham-Szene aus dem Spiel eingeblendet wurde.
Kramer zog Vergleiche mit den Superstars Lionel Messi (37) und Cristiano Ronaldo (39), bei denen das in diesem jungen Alter ganz anders gewesen sei. Nach Bellinghams starker Saison mit Real Madrid gestehe er es ihm zu, „aber man muss da ein bisschen aufpassen, wenn man Jude Bellingham ist, dass das nicht ein ganz blödes Ding wird“.
Er hoffe, dass Bellingham nach dem Turnier in der Sommerpause sich selbst reflektiere, sagte Kramer, „denn ich glaube, ich bin nicht der einzige, der sagt: Boah, manchmal nervt der mich“. Spontaner Applaus im TV-Studio – mit dieser Kritik hatte der Profi von Borussia Mönchengladbach offenbar einen Nerv getroffen.