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„Darauf sch***e ich“Kurzzeit-Nationalspieler verrät: EM-Nominierung hätte ich boykottiert

Kerem Demirbay am 8. Juni 2017 bei der Ankunft im DFB-Quartier an der Seite von Bundestrainer Joachim Löw.

Kerem Demirbay am 8. Juni 2017 bei der Ankunft im DFB-Quartier an der Seite von Bundestrainer Joachim Löw.

Kerem Demirbay absolvierte nur zwei Länderspiele für Deutschland, weitere Einsätze scheiterten laut Einschätzung des Kurzzeit-Nationalspielers am schlechten Draht zu Bundestrainer Joachim Löw.

von Béla Csányi  (bc)

Zwei Länderspiele – ein Tor: Diese DFB-Bilanz riecht eigentlich nach einem Bewerbungsschreiben für weitere Nominierungen. Doch über die Rolle des Kurzzeit-Nationalspielers ist Kerem Demirbay (31) letztlich nicht hinausgekommen.

Im Sommer 2017 war der Mittelfeldspieler plötzlich einer der Auserwählten von Joachim Löw (64), gehörte auch dem Kader an, der mit zahlreichen Akteuren aus der zweiten Reihe den Confederations Cup gewann. Doch kaum hatte die DFB-Karriere begonnen, war sie auch schon wieder vorüber.

Kerem Demirbay: Kein gutes Verhältnis zu Joachim Löw

Rückblickend schreibt Demirbay den fehlenden Durchbruch mit dem Adler auf der Brust vor allem dem damaligen Bundestrainer zu. Der habe ihn von Anfang an nicht geschätzt, ist sich der inzwischen in der Türkei bei Galatasaray Istanbul aktive Standard-Spezialist sicher.

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Im Sky-Format „Meine Geschichte“ sagte Demirbay: „Manchmal passieren Dinge im Fußball, die man nicht versteht. Es hat wahrscheinlich seine Gründe, die ich nicht verstehe. Manchmal spielt im Fußball Qualität auch keine Rolle.“

2017 brachte seine erste Bundesliga-Saison bei der TSG Hoffenheim ihm die Nominierung nach dem Ende der Spielzeit ein. Sechs Tore und zehn Vorlagen des damals 23-Jährigen überzeugten Löw. Allerdings nur für wenige Wochen rund um den Confed-Cup.

Auf einen verletzungsbedingten Durchhänger folgte ein starkes Jahr unter Julian Nagelsmann (38) in Hoffenheim, anschließend ging es nach Leverkusen mit regelmäßigen Europapokal-Einsätzen. Doch von Löw hörte Demirbay nie wieder.

Der Weltmeister-Coach habe ihm „von Tag eins“ nicht das nötige Vertrauen entgegengebracht und der damals frustrierte Profi daher auch kein Bedürfnis nach einer Aussprache verspürt: „Manchmal ist es besser, sein Maul zu halten, als emotional zu werden.“

Der DFB-Ärger währte bei Demirbay offenbar über Jahre und führte gar zu Boykott-Plänen. Über eine mögliche Nominierung für die EM 2021, dem letzten Turnier von Löw als Bundestrainer, sagte dessen Kurzzeit-Nationalspieler: „Darauf sch***e ich.“ Seine kategorische Klarstellung: „Hätte mich jemand angerufen und gesagt, wir wollen, dass du kommst, hätte ich ganz deutlich mit ,Nein‘ geantwortet.“