Manuel Neuer ist verletzt. Eine Schulterverletzung bremst den deutschen Nationaltorhüter seit zwei Wochen schon aus. Am 10. November muss Bundestrainer Hansi Flick seinen WM-Kader verkünden. Wird der Bayern-Keeper bis zur WM wieder fit? Zweifel bleiben.
Große Sorgen um Manuel NeuerFällt der deutsche Kapitän bei der WM in Katar aus?
Manuel Neuer (36) laboriert an einer Prellung des linken Schultereckgelenks. Klingt erst einmal nicht dramatisch. Und doch hat Neuer beim FC Bayern München nun schon vier Pflichtspiele verpasst und wird dem deutschen Rekordmeister auch am Mittwoch (25. Oktober 2022) in der Champions League beim FC Barcelona fehlen.
Neuers Verletzung wird so langsam, aber sicher zum echten Problem für Bundestrainer Hansi Flick (57). Denn der muss am 10. November seinen 23-Mann-Kader für die WM in Katar offiziell melden, am 23. November trifft die DFB-Auswahl im ersten Gruppenspiel auf Japan. Wird Neuer bis dahin rechtzeitig fit? Es wird ein Wettlauf mit der Zeit – nichts Neues für Neuer!
Manuel Neuer: Wettlauf mit der Zeit – wie 2014 und 2018 schon
Wie vor den Turnieren 2014 und 2018 wird die unantastbare Nummer eins im deutschen Tor von einer Verletzung in der Vorbereitung ausgebremst. Vor der WM 2014 in Brasilien, bei der ein überragender Neuer die deutsche Auswahl zum WM-Sieg durchs Turnier führte, musste der Schlussmann wegen eines Kapseleinrisses im rechten Schultereckgelenk um seinen Einsatz im deutschen Auftaktspiel bangen. Beim 4:0 gegen Portugal stand er dann aber doch zwischen den Pfosten.
Vier Jahre später bei der WM-Endrunde in Russland war nach Mittelfußbrüchen lange nicht klar, ob der Bayern-Keeper überhaupt rechtzeitig für die Endrunde in Russland fit werden würde. Er schaffte es rechtzeitig fit zu werden, konnte die Schmach und das Aus nach der Gruppenphase aber nicht verhindern.
Neuer kennt sich also mit Blessuren vor einer WM leider bestens aus. Allerdings wird auch Neuer nicht jünger. Mit 36 Jahren dauert es einfach länger, Verletzungen auszukurieren.
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Wie 2014 ist es auch diesmal eine Schulterverletzung. Dieses Mal wird die linke Schulter zur Schulter der Nation. Die jüngsten Aussagen seines Trainers lassen jedoch nichts Gutes erahnen. Julian Nagelsmann sprach zuletzt von einer „Gratwanderung“ bei seinem Kapitän.
„Jedes Spiel, was zu früh ist, wirft ihn wieder zurück“, sagte der 35-Jährige. Vor dem Hoffenheim-Spiel räumte Nagelsmann ein, dass der mit Neuer abgestimmte Einsatz im Bundesliga-Topspiel Anfang Oktober gegen Borussia Dortmund (2:2) „im Nachgang zu früh“ gekommen sei.
„Das ist eine blöde Stelle“, hatte Nagelsmann zudem gesagt. Damals ging er aber nicht davon aus, dass die WM für Neuer in Gefahr sei. Und doch lassen seine Aussagen aufhorchen: „Er hat immer noch Schmerzen, da kann was Chronisches draus werden, das wollen wir auf jeden Fall verhindern. Ich will nicht, dass er die ganze Zeit Schmerzmittel schluckt und dann spielen muss, weil es sonst immer noch schlechter wird.“
Fiele Neuer für das Turnier in Katar aus, stünde in Marc-André ter Stegen ein starker Vertreter bereit. Der ehemalige Gladbacher, der seit Jahren das Tor des FC Barcelona hütet, gab in der Vergangenheit jedoch bei seinen Einsätzen im DFB-Team nicht immer die glücklichste Figur ab. Flick weiß, dass die deutschen WM-Chancen in Katar mit einem gesunden Manuel Neuer steigen. (can)