Mit harten Worten hat Max Kruse in einem Stream bei Twitch die Corona-Politik in Deutschland kritisiert. Obwohl der Neuzugang des VfL Wolfsburg viele polemische Themen ansprach, ließ er viele Argumente außen vor.
„Verarschen könnt ihr euch selbst“Wegen Corona: Max Kruse schießt scharf gegen Regierung
Max Kruse (33) bläst nach seinem überraschenden Winter-Wechsel mit dem VfL Wolfsburg zum Angriff in der Bundesliga – und geht auch neben dem grünen Rasen voll in die Offensive. Auf seinem Kanal beim Streaming-Portal Twitch schoss er jetzt scharf gegen die deutsche Corona-Politik.
Auf dem Kanal „MaxKruseGaming“, auf dem der Nationalspieler üblicherweise Fans an Livestreams seiner Gaming-Sessions teilhaben lässt, sprach Kruse am Dienstag (8. Februar 2022) über verschiedene aktuelle Themen und kam dabei auch auf das Thema Corona zu sprechen.
Max Kruse äußert scharfe Corona-Kritik bei Twitch
Besonders durch seinen Wechsel aus Berlin nach Niedersachsen seien ihm die deutlichen Unterschiede aufgefallen, erklärte Kruse: „In Niedersachsen sind die Corona-Regeln noch mal schlimmer. Berlin ist ja eigentlich komplett offen. Du musst zwar eine Maske tragen, aber alles ist offen. Dann kommst du nach Wolfsburg, da ist auf einmal wieder FFP2-Maskenpflicht, die meisten Cafés und Restaurants sind sowieso geschlossen. Also komplett andere Welt wieder.“
Tatsächlich ist das von Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) regierte Bundesland in einigen Bereichen strenger als der Rest in Deutschland. Das bekam auch Kruses Arbeitgeber zu spüren, der bei seinem Bundesliga-Heimspiel gegen Greuther Fürth (4:1) am Sonntag (6. Februar) lediglich 500 Fans in der heimischen Arena begrüßen durfte. Dem Rest der Liga waren dagegen bis zu 10.000 Zuschauerinnen und Zuschauer erlaubt.
Max Kruse bemängelt Corona-Management in Deutschland
Darüber hinaus bemängelte Max Kruse, der zwischenzeitlich allerdings auch eingestand „politisch komplett neben der Spur“ zu sein und „keine Ahnung“ zu haben, auch viele deutschlandweite Regelungen und schob vorweg: „Die Dummheit der Politiker ist unendlich.“
Kruses Kritikpunkte: Die Reduzierung des Genesenen-Status von sechs auf drei Monate auf Geheiß des Robert Koch-Instituts (RKI) und der veränderte Umgang mit dem Impfstoff des US-Herstellers Johnson & Johnson, der inzwischen, anders als zuvor erklärt, nach Einmal-Impfung nicht als kompletter Corona-Schutz gewertet wird.
Beide Themen hatten im Januar landesweit für Diskussionen gesorgt und Vorwürfe der Planlosigkeit im deutschen Pandemie-Management aufgeworfen. Dass die Verkürzung des Genesenen-Status Abgeordnete des deutschen Bundestages nicht betrifft, sorgte bei Kruse für besonders großen Ärger. „Verarschen könnt ihr euch selbst, müsst ihr nicht uns verarschen“, grantelte er in seinem Twitch-Stream.
Corona-Kritik von Max Kruse überspitzt
Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass Kruse die Corona-Themen seinen Fans äußerst zugespitzt präsentierte und wichtige Gegenargumente ausließ. Etwa dass sich die Bewertung vieler Aspekte dynamisch verändert, weil die Corona-Forschung ständig neue Erkenntnisse hinzugewinnt. Auch neue Varianten wie Omikron tragen dazu bei, dass vormals genutzte Regelungen inzwischen überholt sind.
Dem VfL Wolfsburg wäre daher wohl lieber gewesen, der nach eigenen Angaben zweifach geimpfte Kruse hätte die Corona-Thematik etwas besonnener angesprochen. Schließlich hatte schon Sturm-Vorgänger Wout Weghorst (29) in der Vergangenheit mit Impf-Skepsis und verschwörungsähnlichen Postings bei Social Meda für Aufsehen gesorgt, auf das die Wölfe gerne verzichtet hätten. (bc)