Ohne die erkrankte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg (55), aber mit Rückkehrerin Giulia Gwinn (24) startet die deutsche Frauenfußball-Nationalmannschaft in die neue Nations League.

Die ersten beiden Gruppenspiele in Dänemark am Freitag (22. September 2023, 18 Uhr) und am Dienstag (26. September, 18.15 Uhr) in Bochum gegen Island sind nicht nur wichtig, um nach dem Vorrunden-Aus bei der WM bei den deutschen Fans Wiedergutmachung zu betreiben. Sie haben auch sportlich eine immens hohe Bedeutung.

Nations League der Frauen: So läuft die Qualifikation für Olympia

Es geht um Olympia! Denn die europäischen Tickets für die Sommerspiele wurden nicht mehr bei der WM vergeben, sondern werden über den gänzlich neuen Wettbewerb verteilt.

Neben Gastgeber Frankreich sind zwei weitere europäische Teams beim olympischen Turnier mit insgesamt zwölf Teilnehmern dabei – die Startplätze sind also hart umkämpft. Nur die beiden Finalisten der Nations League dürfen im kommenden Jahr nach Frankreich reisen. Schafft es die „Équipe Tricolore“ ins Endspiel der Nations League, genügt der dritte Platz für die Olympia-Qualifikation.

Für Deutschland bedeutet das: Zunächst muss das DFB-Team seine Gruppe A3 gewinnen, die weiteren Gegner sind Island und Wales. Die vier Gruppensieger der A-Liga bestreiten die Endrunde, die im K.o.-Modus mit Halbfinale und Endspiel läuft. Das Finale ist das große Ziel!

Gespielt wird in drei Ligen, die Teams sind nach Uefa-Koeffizientenranking eingeteilt. Deutschland spielt in Gruppe 3 der Liga A. Am 5. Dezember ist die Gruppenphase beendet. Die Finalrunde sowie Spiele um Auf- und Abstieg sind für Ende Februar 2024 angesetzt.

Im ewigen Medaillenspiegel der Olympischen Spiele liegt Deutschland mit einmal Gold und zweimal Bronze auf Platz zwei hinter den USA. 2016 triumphierte das damals von Silvia Neid (59) trainierte DFB-Team in Rio de Janeiro, fünf Jahre später in Tokio war Deutschland nicht dabei.

Nations League: Es geht auch um die EM-Qualifikation

Nun soll es also wieder klappen. Das hofft auch Giulia Gwinn, die fast ein Jahr nach ihrem im Oktober erlittenen Kreuzbandriss wieder im Kader steht. „Das ist nicht nur eine einzigartige Erfahrung für eine Sportlerin, sondern insgesamt natürlich auch eine coole Herausforderung, sich da zu messen und diesen Turniercharakter zu haben. Und am Ende vielleicht auch um eine Medaille zu spielen“, sagte die Linksverteidigerin des FC Bayern dem SID über ihren Olympia-Traum.

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Die eigentliche Co-Trainerin Britta Carlson (45), die die erkrankte Voss-Tecklenburg vertritt, plant den Fan-Liebling zwar noch nicht über 90 Minuten ein. Aber: „Sie ist eine wichtige Persönlichkeit und Spielerin für uns.“

Neben Olympia hat die Nations League auch Auswirkungen auf die EM-Qualifikation. Direkt für die EM können sich ab Frühjahr 2024 in den „European Qualifiers“ nur Teams aus der A-Liga qualifizieren.

Das bedeutet, dass das DFB-Team in der Nations League den Abstieg in die Liga B vermeiden sollte, um keinen Umweg über Play-offs gehen zu müssen. Die Gruppenersten und -zweiten sichern sich den Klassenerhalt in der A-Liga, die -dritten spielen eine Relegation, die Gruppenletzten steigen direkt ab. (mit Agenturmaterial des SID)