So nah kommen Cristiano Ronaldo und seinem Team nur ganz wenige Menschen. Physiotherapeut Nico Lissewski schaffte es – wortwörtlich – hautnah an die EM-Stars. Ganz spontan.
„Jetzt bloß nichts kaputtmachen“Nico aus NRW mit Spontan-Einsatz bei Cristiano Ronaldo und Co.
Gerade saß er noch vor dem Fernseher und schaute das Achtelfinal-Drama um Cristiano Ronaldos (39) Portugiesen gegen Slowenien – drei Tage später lächelt er mit dem Fußball-Superstar zusammen in die Kamera.
Nico Lissewski (34) betreibt eigentlich das „4you Fitness- und Gesundheitszentrum“ in Versmold und wurde jetzt plötzlich zum Physiotherapeuten der portugiesischen EM-Stars.
EM 2024: Nico aus NRW macht Ronaldo und Co fit
„Ich habe am Donnerstag einen Anruf bekommen von meinem Freund Eugen Jetscho“, erzählt Lissewski als EXPRESS.de ihn am Telefon erreicht. Sein Kumpel und sein Team vom Gesundheitsforum Jetscho unterstützen das portugiesische Fitness-Team seit EM-Start, brauchten jetzt selbst einen Mann mehr.
Lissewski: „Ich habe sofort alles stehen lassen und bin zum Trainingsgelände gefahren. Erst musste ich durch die Sicherheitsvorkehrungen, dann durfte ich mit in die Behandlungsräume.“ Nach und nach kamen dann Superstars wie Bruno Fernandes (29) auf seine Liege. „Die Augen wurden immer größer“, erzählt er mit berechtigtem Stolz.
Und konnte der BVB-Fan einen EM-Star von einem Wechsel überzeugen? „Leider nicht“, lacht er. „Für Späße war dort auch kein Platz. Wir sollten schließlich seriös und professionell bleiben.“ Vielmehr ging es in den kurzen Gesprächen auf Englisch um Problemstellen und den richtigen Druck bei der Behandlung.
Lissewski, der früher selbst kickte, zeigte sich beeindruckt: „Das ist Wahnsinn, in welchem krassen Zustand die Spieler sind. Top-Athleten. Perfektes-Gewebe: weich, aber gleichzeitig explosiv und robust.“
Bei Spielern mit Marktwerten zwischen 50 und 90 Millionen Euro haben aber auch die Physios Druck. „Man denkt schon mal: Wow, dieses Bein kostet 35 Millionen, das andere auch ... Jetzt bloß nicht abrutschen, nichts kaputtmachen.“ Aber: Alles ging gut.
Zwölf Spieler wurden behandelt, die anderen zwölf (darunter Cristiano Ronaldo) sollten am Samstag folgen. „Ich hoffe, dass sie das schaffen. Ich bin jetzt größerer Portugal-Fan als je zuvor“, so Lissewski lachend. Doch sein Wunsch wurde nicht erfüllt: Im Viertelfinale scheiterte Portugal an Frankreich.
An Ronaldos Millionen-Waden durfte er also nicht, Zeit für ein Foto nahm sich der Superstar aber. „Er hatte sich entschieden, nur in die Eistonne zu gehen, die stand ein paar Meter entfernt von den Liegen. Nachdem er anschließend aus der Dusche gekommen war, habe ich ihn dann nach einem Foto gefragt – so hoch ist die Chance darauf schließlich nicht.“
Ronaldo erfüllte den Wunsch, bat nur darum, sich zuerst ein T-Shirt überzuziehen. „Außerdem hat er sein Gesicht eingecremt und auf gutes Licht geachtet. Etwas eitel ist er dann doch.“