„Raub des Jahrhunderts“Vor Viertelfinal-Knaller: Spanier heizen EM-Duell gegen Deutschland an

Der EM-Kracher zwischen Deutschland und Spanien wirft seine Schatten voraus. Nach ersten kleinen Spitzen aus den jeweiligen Lagern steuerte auch die spanische Sport-Tageszeitung „AS“ ihren Teil bei.

von Béla Csányi (bc)

Schon im Viertelfinale steigt das große Highlight-Spiel der EM 2024: Gastgeber Deutschland und Titel-Favorit Spanien treffen am Freitag (5. Juli, 18 Uhr) bereits in der zweiten K.o.-Runde aufeinander. Kein Wunder, dass beide Nationen dem Euro-Knaller entgegenfiebern.

Neben großem Respekt für die Gefahr des jeweiligen Rivalen gab es auf beiden Seiten auch vereinzelte Spitzen in Richtung des Gegners. Spanien-Stürmer Joselu (34) will Klub-Kollege Toni Kroos (34) in Rente schicken, Ex-DFB-Keeper Jens Lehmann (52) spottete über die Spanier als Kinder-Truppe. In diesem Tenor geht es bis zum Anpfiff munter weiter.

Genauer Blick aus Spanien auf Musiala-Entscheidung

Am Morgen des Spieltags wagte die Sport-Tageszeitung „AS“ auf ihrer Homepage einen neuen Anlauf, das Top-Duell anzuheizen. Das Blatt aus Madrid nahm sich dabei die Personalie Jamal Musiala (21) vor, zeigte den DFB-Star auf einem früheren Foto an der Seite von Jude Bellingham (21) im Einsatz für die englische Junioren-Auswahl.

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Noch bis zur U21 hatte das Ausnahme-Talent vom FC Bayern für die englischen U-Mannschaften gespielt, erst beim Sprung in die A-Auswahl entschied sich Musiala, Sohn eines Nigerianers und einer Deutschen, für den DFB.

Zwar zeichnete „AS“ den Weg des Dribblers detailliert und sachlich nach, betrachtete auch die damaligen Beweggründe des gebürtigen Stuttgarters für den Wechsel zum Deutschen Fußball-Bund. Überschrieben war der Artikel allerdings mit der vorwurfsvollen Schlagzeile: „Musiala, der Raub des Jahrhunderts“.

Weil er ab dem siebten Lebensjahr zeitweise in England gelebt hatte, war die Verbindung zum englischen Fußball ab dem Kindesalter zustande gekommen. Die Rückkehr nach Deutschland und die Verbindung zur Heimat gaben letztlich aber den Ausschlag, wie Musiala damals erklärte.

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„Am Ende habe ich einfach auf das Gefühl gehört, das mir über einen langen Zeitraum immer wieder sagte, dass es die richtige Entscheidung ist, für Deutschland zu spielen, das Land, in dem ich geboren wurde“, sagte er 2021 über seinen Entschluss für den DFB.

Eine verständliche Einordnung, die nur in England in Zweifel gezogen wurde. Dort gab sich Nationaltrainer Gareth Southgate (53) trotzig, erklärte: „Seine Zukunft ist mir völlig gleichgültig.“

Gleichzeitig fauchte er auch über die angebliche Beeinflussung durch die DFB-Kollegen beim FC Bayern. An der Säbener Straße habe er schließlich „mit acht deutschen Nationalspielern trainiert, die die Gelegenheit hatten, ihn zu beeinflussen“. Vorwürfe, auf die nun auch „AS“ im Vorfeld des EM-Duells anspielte.