Nach WM-Kuss von RubialesNächster Skandal in Spanien: Real-Spieler wegen Sex-Video festgenommen

Die Flagge von Real Madrid.

Unser Symbolfoto zeigt eine Flagge von Real Madrid im Mai 2022. Im September 2023 wurden Real-Spieler wegen eines Sex-Videos festgenommen.

Spaniens Fußball kommt nicht zur Ruhe. Spieler der zweiten und dritten Mannschaften von Real Madrid sollen ein Video mit Sexszenen verbreitet haben. Sie wurden vorübergehend festgenommen.

Nach dem Kuss-Skandal um den ehemaligen Fußball-Präsidenten Luis Rubiales (46) bei der Frauen-Weltmeisterschaft erschüttert der nächste Skandal den spanischen Fußball.

Profifußballer der zweiten und dritten Mannschaften von Real Madrid sind festgenommen worden, weil sie ein Video mit Sexszenen mit einer 16-Jährigen verbreitet haben sollen. Das teilte die Polizei am Donnerstagabend (14. September 2023)  mit.

Real Madrid hat Kenntnis von den Vorwürfen

Es handele sich um insgesamt vier volljährige Fußballer. Ihre Handys seien beschlagnahmt worden, und ein Richter habe sie später vorläufig wieder auf freien Fuß gesetzt, teilte die Polizei mit.

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Real Madrid veröffentlichte am Abend eine Mitteilung, dass der Verein Kenntnis von den Festnahmen und den Vorwürfen gegen insgesamt vier seiner Spieler habe. Diese hätten angeblich ein privates Video über den Instant-Messaging-Dienst WhatsApp weitergegeben. Sobald der Klub genauere Informationen habe, werde er entsprechende Maßnahmen ergreifen, stand in der Mitteilung weiter.

Die Namen der Spiele wurden zunächst nicht bekannt. Real Madrid sprach von einem Spieler der zweiten Mannschaft und drei Spielern der dritten Mannschaft.

Die Diskussion über sexuelle Belästigung und übergriffige Männer hat seit dem aufgezwungenen Kuss des inzwischen zurückgetretenen Fußballbosses Rubiales auf den Mund der Weltmeisterin Jennifer Hermoso stark an Fahrt aufgenommen. Frauen sind immer weniger bereit, solche Verhaltensweisen hinzunehmen und werden dabei von großen Teilen der Politik, der Medien und des Sports unterstützt.

Einer der Festgenommenen habe gefilmt, während die anderen einvernehmlichen Sex mit der Jugendlichen gehabt hätten, berichteten die Zeitung „El Confidencial“ und „El País“. Das habe sie nicht gewusst und einer Verbreitung auch nicht zugestimmt. Die Mutter der Jugendlichen habe deshalb Anzeige erstattet.

In Spanien steht auf die nicht autorisierte Verbreitung von Bildern oder Videos, die die Intimsphäre verletzen, eine Strafe von bis zu einem Jahr Gefängnis. Haftstrafen unter zwei Jahren werden in Spanien von den Gerichten häufig zur Bewährung ausgesetzt, wenn der Angeklagte nicht vorbestraft ist. (dpa)