Freiburgs Innenverteidiger Nico Schlotterbeck steht vor seinem Länderspiel-Debüt. Zudem muss er im Sommer eine Entscheidung treffen, ob er vielleicht zu Borussia Dortmund wechseln will.
Schlotterbeck vor DebütFreiburgs Verteidiger spricht über seine Haarfarbe, den Torjubel und den BVB
Seit Ende August 2021 ist Freiburgs Innenverteidiger Nico Schlotterbeck (22) im Kreis der Nationalmannschaft. Bei den fünf Länderspielen im September und Oktober blieb er allerdings ohne Einsatz. Im November hinderten ihn muskuläre Probleme an der DFB-Premiere.
Am Samstag (26. März 2022, 20.45 Uhr, ZDF) soll es endlich klappen. Hansi Flick (57) hat Schlotterbeck das DFB-Debüt versprochen. Vor diesem besonderen Spiel sprach EXPRESS.de mit dem umworbenen Abwehr-Mann.
Gibt es Neuigkeiten, was Ihre Zukunft angeht? Borussia Dortmund soll Interesse haben.
Nico Schlotterbeck: „Ich werde vor dem Saisonende keine Entscheidung treffen. Bisher habe ich mich noch nicht mit Freiburg zusammengesetzt, auch nicht mit meinen Eltern und meinem Berater. Ich würde Freiburg auch Unrecht damit tun, jetzt schon was zu sagen. Die Chance besteht ja auch durchaus, dass ich bleibe, wenn ich das Gefühl habe, in Freiburg den nächsten Schritt machen zu können.“
Haben Sie auch den Rat von Hansi Flick eingeholt?
Nico Schlotterbeck: „Bisher gibt es noch nichts zu besprechen. Wenn ich mich entschieden habe, werde ich sicher auch mit dem Bundestrainer reden, wie er die Situation und meine Entwicklung einschätzt.“
Sie fallen bei der Nationalmannschaft auch optisch auf, durch ihre silbergrau gefärbten Haare. Bleibt das so?
Nico Schlotterbeck: „Die Farbe wächst langsam raus, da wird auch erst einmal nicht nachgefärbt. Im Sommer werde ich eine Entscheidung fällen, ob ich das noch mal mache. Mein Gefühl sagt mir, dass ich wieder meine normalen Haare will, weil ich wieder so aussehen will wie früher. Die Haarfarbe hat mir auf jeden Fall Glück gebracht.“
Nico Schlotterbeck: Noch keine Entscheidung über Wechsel zum BVB
Sie meinen die gute Serie mit Freiburg?
Nico Schlotterbeck: „Wenn du am 27. Spieltag auf einem internationalen Platz stehst, dann willst du dort bleiben. Wenn wir am Ende auf dem dritten oder vierten Platz stehen, wäre das was Außergewöhnliches. Wenn es Platz fünf bis sieben wird, wäre es immer noch gut. Wir haben dieses Jahr eine Riesen-Chance.“
Sie persönlich können drei große Ziele erreichen.
Nico Schlotterbeck: „Genau. Wir haben die Chance, etwas sehr Großes zu schaffen. Wenn ich die drei Ziele – Europapokal-Qualifikation, Sieg im DFB-Pokal und WM-Nominierung – hinkriege, dann war es ein sehr erfolgreiches Jahr.“
Nico Schlotterbeck: „Bei Nationalmannschaft wird man schwindelig gespielt“
Was haben Sie schon gelernt im Kreis der Nationalmannschaft?
Nico Schlotterbeck: „Hier musst du bei jedem Training 100 Prozent liefern, sonst wirst du von vielen Leuten schwindelig gespielt. Da ist so viel individuelle Qualität auf dem Platz, da kann ich mir auch von anderen Spielern viel abschauen. Wenn man im Training nicht fokussiert ist, kann es übel enden.“
Wie haben Sie sich in den vergangenen Jahren verändert?
Nico Schlotterbeck: „Ich habe mich im fußballerischen Bereich verändert, mache zudem viel mehr im körperlichen und athletischen Bereich. Während meiner Zeit bei Union Berlin habe ich zehn Kilo zugenommen und habe viel an meinen Schwächen gearbeitet.“
Welche sind das?
Nico Schlotterbeck: „Meine Diagonalbälle gehen besser. Inzwischen habe ich auch nicht mehr so viele Patzer im Spiel, dribbele nicht mehr in jede Situation rein, sondern spiele seriöser. Ich bin auf dem Platz einfach besser geworden. Aber ich bin immer noch ein wenig zu passiv – mit und gegen den Ball. Die Aktivität muss ich verbessern, das merke ich auch selbst.“
Wie viele Unterstützer kommen Samstag zum Spiel nach Sinsheim?
Nico Schlotterbeck: „Um die 30 Leute von mir kommen vorbei. Da freue ich mich riesig drauf. Meine Eltern, mein Bruder und mein Onkel sind da. Oma und Opa kommen erstmals seit drei Jahren wieder ins Stadion, die sind nicht mehr so gut zu Fuß. Ich hoffe, dass sie mich auf dem Platz sehen werden.“
Was steckt eigentlich hinter Ihren Torjubel, wo Sie immer den Bizeps zeigen?
Nico Schlotterbeck: „Ich gehe relativ häufig ins Fitness-Studio, aktuell mit Benjamin Uphoff und Lukas Kübler. Ich habe denen gesagt, dass ich bei einem Tor meinen Bizeps zeige. Das sollte ein kleiner Gag sein. Jetzt habe ich ein paar Tore geschossen und musste den Gag öfter machen. Ich will da gar nicht angeben, das ist nur ein Insider.“