Sieben auf einen StreichSieg zum Abschluss: Flick-Truppe geht mit weißer Weste ins WM-Jahr

Deutschlands Jonas Hofmann (r) und Armeniens Solomon Udo blicken dem Torschuss zum 4:1 hinterher.

Jonas Hofmann erzielt das Tor zum 4:1 gegen Armenien am 14. November 2021.

Auch gegen Armenien holt die Nationalmannschaft einen Sieg. Die siebte Partie unter der Regie Hansi Flicks endete mit dem siebten Dreier. Im nächsten Jahr warten dann härtere Brocken auf das DFB-Team.

von Marcel Schwamborn  (msw)

Eriwan. Mit weißer Weste ins WM-Jahr. Auch das siebte Länderspiel unter Hansi Flick (56) endete mit einem Sieg. Durch den 4:1-Erfolg in Armenien am Sonntag (14. November 2021) beendete die Nationalmannschaft die Quali-Gruppe mit 27 Punkten. Wäre nicht der Heim-Patzer gegen Nordmazedonien gewesen, hätte die DFB-Elf die perfekte Quali hingelegt.

Zum Abschluss des Länderspiel-Jahres gab es keine Gala-Vorstellung im schummrigen Flutlicht von Eriwan. Zwölf Spieler fehlten Flick, der regelrecht improvisieren musste. Aber auch die Not-Elf schlug sich ganz wacker. Kai Havertz erzielte in der 15. Minute das 2222. Länderspiel-Tor der DFB-Geschichte. Ilkay Gündogan legte vor der Pause vom Elfmeterpunkt nach (45.+4).

Nach Gündogans 3:0 war eigentlich alles entschieden (50.), doch ein Foulspiel im Strafraum von Florian Neuhaus brachte kurzfristig Stimmung in das in die Jahre gekommene Stadion: Ex-BVB-Star Henrikh Mkhitaryan verwandelte den Elfer sicher (59.). Jonas Hofmann krönte seine gute Leistung noch mit dem 4:1 (64.). Am Ende steht in der Flick-Bilanz nach sieben Siegen auch die beeindruckende Torausbeute von 31:2.

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Hansi Flick schaffte in 105 Tagen Amtszeit positive Stimmung

Die sieben Siege holte Flick mit seinem Team allerdings gegen die Nummern 41, 62, 74, 89 und 190 der Weltrangliste. Ein richtiger Härtetest war in diesem Jahr also noch nicht dabei.

„Wir haben 4:1 gewonnen. Wir haben unser Ziel mit 27 Punkten erreicht. Es ist nicht alles top gelaufen. Aber die Art und Weise, wie wir Fußball spielen, auch dieses Miteinander, ist klasse. Die Mannschaft will immer nach vorne spielen, Chancen kreieren und versuchen, den Gegner zu dominieren“, sagte Flick bei RTL und ergänzte: „Wir wissen, wo wir uns verbessern müssen, aber wir haben noch Zeit.“

Deutschlands Nationaltrainer Hansi Flick steht an der Seitenlinie.

Hansi Flick engagiert an der Seitenlinie beim Spiel in Armenien am 14. November 2021.

Dennoch hat es der Nachfolger von Joachim Löw (61) in seinen 105 Tagen Amtszeit geschafft, eine positivere Stimmung rund um die Nationalmannschaft zu erzeugen. „Es ist wieder ein klares System zu erkennen. Hansi coacht aktiver, die Mannschaft hat ihn gebraucht“, lobte auch RTL-Experte Lothar Matthäus (60) den neuen Bundestrainer.

„Ich habe einen gelungenen Auftritt von uns gesehen. Es war kein Schützenfest wie gegen Liechtenstein, aber wir haben die Aufgabe gut gelöst“, lobte Aushilfs-Kapitän Thomas Müller (32) sein Team. „Es war ein engagierter Auftritt. Im September hat eine neue Zeitrechnung mit dem Trainerwechsel begonnen. Wir leben von diesem Momentum. Daran wollen wir weiter anknüpfen.“

Nach der WM-Quali ist nun vor der WM. Noch vor Weihnachten will Flick nach Doha reisen, um sich selbst ein Bild vom möglichen Turnier-Quartier zu machen. Im März wird es zwei Testspiele gegen Hochkaräter geben. Benannt werden die Gegner aber erst nach der Auslosung der Nations League am 16. Dezember, um Dopplungen im Vorbereitungsprogramm zu vermeiden.