Schiedsrichter-Frust in Leipzig: Mainz 05 ärgerte sich beim eroberten Punkt bei RB über einen nicht gegebenen späten Elfmeter. Doch auch die Gastgeber und Sky-Experte Dietmar Hamann waren unzufrieden.
Didi Hamann stinksauerTrotz Mainzer Bigpoint: FC-Fans atmen vor dem Fernseher erleichtert auf
von Béla Csányi (bc)
Das Heimspiel vor der Länderspielpause machte es noch einmal deutlich: Der Anhang des 1. FC Köln steht nicht gerade für eine ausgewiesene Zuneigung zu RB Leipzig. Am Samstag (30. März 2024) dürften viele Kölnerinnen und Kölner dem Brause-Klub aus Eigennutz dann aber doch die Daumen gedrückt haben.
Mit Mainz 05 hatten die Leipziger den großen Kölner Keller-Konkurrenten im Rennen um den Relegationsplatz zu Gast. Doch die angedachte Pflicht-Aufgabe gestaltete sich zäher als erwartet, das offensive Dauerfeuer (20 Abschlüsse) blieb am Ende ohne Ertrag. Viele FC-Fans dürften bei Abpfiff der Nullnummer dennoch erleichtert aufgeatmet haben: Es hätte auch schlimmer kommen können.
Mainz, Leipzig und Didi Hamann sauer auf Schiri Willenborg
Zu Beginn der Nachspielzeit war Mainz-Stürmer Jonathan Burkardt (23) beim Weg aus dem Strafraum von Gegenspieler Xaver Schlager (26) am Fuß getroffen wurden – ein durchaus elfmeterwürdiger Kontakt.
„Er tritt ihm gegen den Fuß, nicht gegen den Ball. Das ist ein Foul im Sechzehner. Elfmeter“, stellte Gästekeeper Robin Zentner (29) bei Betrachtung der Szene am Sky-Mikrofon kurz und bündig fest. Auch Burkardt selbst hatte ein Foul reklamiert und das Schiri Frank Willenborg (45) zu verstehen gegeben.
Als der Referee schließlich zum Video-Check an den Spielfeldrand marschierte, dürfte vielen Zuschauerinnen und Zuschauern in Köln das Herz in die Hose gerutscht sein. Schon im Hinspiel hatte Mainz überraschend gegen Leipzig gewonnen, wäre bei einem erneuten Erfolg nun um vier Punkte davongezogen.
Weil der Unparteiische nach mehreren Kamera-Einstellungen aber abwinkte, war das Horror-Szenario immerhin vom Tisch. Für Unverständnis sorgte das logischerweise in Mainz. „Erklärung bitte? Kontakt war doch da???“, schrieben die Nullfünfer entgeistert bei Twitter. Auch in den Kommentaren regte sich reichlich Unverständnis. „Das kann nicht wahr sein“, brüllte ein Fan bei X in Großbuchstaben ins Internet.
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Ähnlich wütend war allerdings auch Sky-Experte Dietmar Hamann (50), der Willenborg ein vernichtendes Zeugnis ausstellte. „Der Schiedsrichter hat sich dreieinhalb Minuten ein ganz klares Nicht-Handspiel angesehen, was beim ersten Hinschauen ganz klar war. Was man von dem Schiedsrichter oder dem Videoassistenten dann erwarten soll, das lasse ich mal infrage gestellt.“
Zufrieden mit dem Kölner Keller waren übrigens auch die Gastgeber aus Leipzig nicht gerade. Sie hätten für ein Foul an Xavi Simons (20) nach rund einer Stunde ebenfalls gerne einen Elfmeterpfiff vernommen – oder zumindest einen VAR-Check. „Grotesk“, nannte Trainer Marco Rose (47) das, „was im Hintergrund wieder gelaufen ist“. Sah auch Hamann so, der über die zwei Szenen abschließend urteilte: „Die kann man beide geben.“