Spanien tauscht sein Team auf fast allen Positionen aus – und zieht trotzdem mit der perfekten Punktzahl ins Achtelfinale ein. Die Partie hat auch Auswirkungen auf weitere Gruppen.
Dank Spaniens perfekter VorrundeDrei Teams auf dem Sofa fürs EM-Achtelfinale qualifiziert
Deutschlands möglicher Viertelfinalgegner Spanien hat auch mit einer B-Elf die perfekte EM-Vorrunde abgeschlossen und Außenseiter Albanien aus dem Turnier befördert.
Am Montag (24. Juni 2024) gewann der dreimalige Europameister trotz einer XXL-Rotation von Trainer Luis de la Fuente auch das letzte Gruppenspiel mit 1:0 (1:0). Vor 40.586 Zuschauern in Düsseldorf traf Ferrán Torres (13. Minute) vom FC Barcelona nach einem Traumpass von Leipzigs Dani Olmo. Spanien, das vor dem Spiel bereits als Gruppensieger feststand, beendet die Vorrunde ohne Gegentor und der Maximal-Ausbeute von neun Punkten.
Frankreich, England und Holland jubeln auf der Couch
Für Albanien endet die zweite EM-Endrundenteilnahme nach 2016 hingegen wie schon vor acht Jahren mit dem Vorrundenaus. Das Team von Nationaltrainer Sylvinho beendet die Gruppe B mit nur einem Punkt als Letzter. Gruppensieger Spanien spielt dagegen am Sonntag in Köln im Achtelfinale gegen einen Gruppendritten.
Die Begegnung und das Parallel-Spiel zwischen Kroatien und Italien (1:1) haben zudem Auswirkungen auf die anderen Gruppen. Die Fußball-Großmächte Frankreich, Niederlande und England stehen nun bereits vor ihren letzten Gruppenspielen als Teilnehmer am EM-Achtelfinale fest. Kroatien, das 1:1 gegen die Italiener spielte und an Albanien vorbeizog, hat als Dritter in Gruppe B nur zwei Punkte auf dem Konto. Ungarn als Dritter der Gruppe A kommt auf drei.
Frankreich, die Niederlande (jeweils Gruppe D) und England (Gruppe C) weisen nach zwei Spielen bereits vier Punkte auf und wären selbst bei Niederlagen zum Vorrundenabschluss auch im ungünstigsten Fall unter den vier besten Gruppendritten. Vor diesem Trio hatten Gastgeber Deutschland, Spanien, Portugal und die Schweiz den Einzug in die Runde der besten 16 geschafft.
Die auf gleich zehn Positionen veränderten Spanier benötigten etwas, um gegen die emsig ackernden Albaner ins Spiel zu kommen. Nach einigen Wacklern in den ersten Minuten dominierte der Titelfavorit aber mehr und mehr die Partie. Deutlich anders als gewohnt agierte Spanien kaum mit dem gewohnten Kurzpassspiel, sondern versuchte es diesmal vor allem mit Flanken.
Die Führung resultierte dagegen aus einem Geniestreich des Leipzigers Olmo, der bei seinem zweiten EM-Einsatz nach knapp einer Viertelstunde einen Traumpass in die Spitze auf Torres spielte. Der 24 Jahre alte Offensivspieler des FC Barcelona nahm dankend an und schob zur Führung der Furia Roja ein.
Spanien dominierte nun, hatte aber wie schon beim 1:0 gegen Italien arge Probleme mit der Effizienz und verpasste es, schnell das zweite Tor nachzulegen. Dies rächte sich beinahe, als Inter Mailands Kristjan Asllani Spaniens Ersatzkeeper David Raya vom FC Arsenal mit einem beherzten Weitschuss zu einer starken Parade zwang (45.). Selbst auf der Torhüterposition hatte de la Fuente gewechselt.
Bei den Albanern fehlte Mirlind Daku, der von der Europäischen Fußball-Union wegen nationalistischer Gesänge nach dem 2:2 gegen Kroatien für zwei Spiele gesperrt worden war. Der Angreifer war allerdings bislang ohnehin nur zu einem Kurzeinsatz gekommen. Der Außenseiter hätte zum Weiterkommen zwingend einen Sieg benötigt. Allerdings erspielte sich Albanien bei allem Kampf und Leidenschaft erst spät Chancen, die aber ungenutzt blieben.
Auch ohne die Stars Rodri (Gelbsperre), Nico Williams und das erst später eingewechselte Super-Talent Lamine Yamal beherrschten die Iberer ihren Gegner spielerisch, zeigten sich aber auch im zweiten Durchgang zu nachlässig beim Erspielen und vor allem dem Nutzen von hochkarätigen Chancen. Dies hielt den Außenseiter, der von tausenden lautstarken albanischen Fans angefeuert wurde, unnötig im Spiel. Der eingewechselte Armando Broja vergab die beste Chance zum Ausgleich in der 65. Minute. Erneut parierte Raya stark wie auch bei der letzten großen Chance von Broja in der Nachspielzeit. (dpa/sid)