England hat traditionell Probleme im Elfmeterschießen. Gegen die Schweiz griffen die Engländer deshalb auf einen Trick der deutschen Mannschaft von der WM 2006 zurück.
EM-Held „Spickford“Flasche entscheidet England-Krimi gegen die Schweiz
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Englands Keeper Jordan Pickford mit Psychospielchen im Elfer-Krimi gegen die Schweiz am 6. Juli 2024.
Bei der WM 2006 gewann Deutschland im Viertelfinale 4:2 im Elfmeterschießen gegen Argentinien. Im Mittelpunkt damals: Torhüter Jens Lehmann, der vor den argentinischen Versuchen einen Zettel aus seinem Stutzen holte und aufmerksam studierte.
Der Rest ist Geschichte: Lehmann hielt die Elfmeter von Roberto Ayala und Esteban Cambiasso und Deutschland zog ins Halbfinale ein.
Jordan Pickford hatte auch einen Spickzettel dabei
18 Jahre später bediente sich die englische Nationalmannschaft beim deutschen Trick, kopierte ihn im Viertelfinale gegen die Schweiz. Und wieder klappte der Spickzettel-Trick.
Englands Torwart Jordan Pickford wurde mit seiner Parade im Elfmeterschießen gegen die Eidgenossen (Prinz William fieberte emotional auf der Tribüne mit) nicht nur zum Helden des EM-Viertelfinals, sondern auch zu „Spickford“ – und hatte dabei wie Lehmann 2006 ein wichtiges Nachschlagewerk stets zur Hand.
Doch der Engländer holte nicht etwa einen zerknitterten Zettel aus seinem Stutzen, wie damals Lehmann. Zudem hatte der englische Torwarttrainer auch nicht die Namen und die Ecken der Schützen mit Bleistift auf das Blatt gekritzelt. Die Engländer gingen ihren Spickzettel deutlich professioneller an.
Auf der Trinkflasche des 30-Jährigen klebte eine Liste mit der Überschrift: „Schweiz Elfmeterschützen“, darauf 18 Einträge. Fotos der Flasche wurden nach dem Sieg tausendfach in den Sozialen Medien geteilt. Den Zettel kannst du hier sehen:
Für den Schützen Manuel Akanji lautete der Tipp auf dem Zettel: „dive left“, links unten. Und der einstige Dortmunder lief als Erster an für die Schweiz, trippelte vor dem Schuss – und drückte den Ball in die empfohlene Ecke. Pickford war da, es war der einzige Fehlschuss des Abends. England gewann 5:3.
Für die Three Lions geht es damit trotz der nächsten überschaubaren Leistung weiter, der Sieg vom Punkt war durchaus etwas Besonderes: Im zehnten Elfmeterschießen bei großen Turnieren setzte sich England erst zum dritten Mal durch – auch dank des Spickzettels. (can/sid)