Die Fitness ist bei Nationalspieler Niklas Süle ein ständiges Thema. Das ärgert ihn. Doch er will sich nicht beirren lassen – und sich auch nicht verändern.
Süle-Reaktion nach Knallhart-Kritik„Muss mich nicht als Fettsack bezeichnen lassen“
Die öffentliche Kritik von Bundestrainer Hansi Flick am langjährigen DFB-Stammspieler Niklas Süle sorgte im Juni für reichlich Wirbel. Nun meldet sich der BVB-Profi erstmals dazu zu Wort.
Seine Nicht-Berücksichtigung für die vergangenen Länderspiele und die öffentliche Kritik kann Süle nicht nachvollziehen.
Süle reagiert auf Flick-Kritik: „Das war ein Brett“
„Ich hätte es nach meinen Leistungen verdient gehabt, zur Nationalmannschaft eingeladen zu werden“, sagte der Innenverteidiger von Borussia Dortmund den „Ruhr Nachrichten“. „Und dann drei, vier Tage nach dem Mainz-Spiel informiert zu werden, dass ich nicht dabei bin und diese Kritik zu lesen, das war ein Brett.“
Flick hatte Süle für die drei Partien nach dem Bundesliga-Finale im Juni nicht nominiert und eine klare Leistungssteigerung von dem 27-Jährigen gefordert. „Ich finde, er lässt noch einiges liegen. Ich will, dass er von seiner Einstellung, von seiner Mentalität einen Schritt nach vorne macht“, sagte Flick damals der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. „Für mich könnte Niki einer der besten Innenverteidiger sein, die es gibt. Sein Potenzial ist riesig.“
Sülle will sich durch die Diskussion über seinen Fitnesszustand aber nicht beirren lassen. „Mein Arbeitgeber und meine Mitspieler haben das gute Recht zu fordern, dass ich auf dem Platz gute Leistungen bringe. Das ist mir in den vergangenen Jahren immer gelungen. Deswegen muss ich mich nicht in eine Richtung zwängen oder tagelang als Fettsack bezeichnen lassen“, sagte Süle nun. Er rege sich nicht mehr darüber auf.
„Wenn auf Schalke beim Aufwärmen zehn Besoffene rufen, ich sei ein Fettsack, dann muss ich darüber eher lachen“, sagte Süle. „Dieses Thema wird mich wohl immer weiter begleiten. Ich habe übrigens vergangene Saison den Top-Speed meiner Karriere erreicht. Aber es wirkt halt anders bei mir.“
Der BVB-Profi äußerte, er sei froh und „auch stolz darauf, dass ich weitgehend immer so geblieben bin, wie ich war. Meine Haltung werde ich für niemanden ändern. Also auch nicht dafür, ob ich dann Nationalspieler bin oder eben nicht.“
Er habe in seiner Karriere „viel investiert und viel erreicht“, sagte Süle: „Ich bin bestimmt auch kein typischer Fußballer. Ich habe meinen Weg gefunden. Ich weiß, was ich tun muss, um mich in eine sehr gute Verfassung zu bringen.“
Er habe noch hohe Ziele in seiner Karriere. „Ich will noch ein paar Titel gewinnen und hoffe weiter auf eine Nominierung durch den DFB“, sagte der 27-Jährige. „Ich bin doch nicht von Bayern München zum BVB gewechselt, um Zweiter zu werden“, sagte er: „Ich will den größtmöglichen Erfolg. Und dieses Jahr wieder versuchen, Deutscher Meister zu werden.“ (dpa)