Thomas Tuchel (47) und der FC Chelsea haben sich mit dem Gewinn des Supercups den ersten internationalen Titel der Saison gesichert. Gegen den FC Villareal, der Europa-League-Sieger der vergangenen Saison, setzten sich die Londoner mit 7:6 nach Elfmeterschießen durch.
Elfer-Krimi im SupercupTrotz Havertz-Fehlschuss: Thomas Tuchel holt nächsten Titel mit Chelsea
Belfast. Im Duell des Champions-League Siegers gegen den Gewinner der Europa League setzte sich der FC Chelsea knapp mit 7:6 nach Elfmeterschießen gegen den FC Villareal durch. Nach der regulären Spielzeit stand es 1:1.
Chelsea-Trainer Thomas Tuchel setzte bei seiner Startaufstellung gegen den spanischen Vertreter auf alle drei deutschen Legionäre seines Kaders. Antonio Rüdiger (28) spielte in der Dreierkette, Kai Havertz (22) machte Druck über die linke Außenbahn und Timo Werner (25) gab im Belfaster Windsor Park die einzige Spitze.
Supercup: Chelsea hat die erste Halbzeit im Griff – Tuchel sieht gelb
Von Anfang an bestimmte der FC Chelsea, angetrieben vom französischen Kapitän N’golo Kanté (30), das Spielgeschehen. Es dauerte dann aber bis zur 27. Minute, bis die Londoner das erste Mal so richtig gefährlich vor dem Tor von Villareal-Keeper Sergio Asenjo auftauchten, allerdings zappelte der Ball dann auch schon im Netz. Nach einer maßgeschneiderten Flanke von Havertz vollendete der Marokkaner Hakim Ziyech (28) einen blitzsauberen Angriff der Tuchel-Elf.
Danach plätscherte die Partie so ein wenig dahin – doch als sich alle Akteure schon auf den Halbzeit-Tee freuten, überschlugen sich dann doch nochmal die Ereignisse: Zuerst musste Torschütze Ziyech nach einem Zusammenprall mit Villareals Juan Foyth (23) mit schmerzverzerrtem Gesicht ausgewechselt werden. Danach packte Antonio Rüdiger mal so richtig die Sense aus und ließ Gegenspieler Yeremi Pino (18) über die Klinge springen.
Zusätzlich zu der guten Freistoßsituation sah der deutsche Nationalspieler genauso die gelbe Karte wie Trainer Tuchel, der mit der Entscheidung des Schiedsrichters, Rüdigers überhartes Tackling zu ahnden, überhaupt nicht einverstanden war. Praktisch mit dem Halbzeitpfiff hatte Villareals Alberto Moreno (29) die beste Tormöglichkeit für die Spanier, sein wuchtiger Volleyschuss prallte jedoch gegen die Unterkante der Latte.
Supercup: Spiel dreht sich zur zweiten Hälfte - Villareal übernimmt das Zepter
Am Anfang der zweiten Halbzeit hatte Chelsea direkt das zweite Mal großes Glück: Gerard Moreno (29) scheiterte alleine vor Keeper Edouard Mendy am Pfosten – wieder Alu-Pech für die Spanier! Doch das Team von Unai Emery (49) ließ sich durch die vergebenen Torchancen nicht verunsichern, scheiterte aber immer wieder an Chelsea-Keeper Mendy oder dem eigenen Unvermögen.
In der 72. Minute wurde der Bann dann allerdings gebrochen: Nach einem wunderschön aufgezogenen Angriff veredelte Gerard Moreno einen Hackenpass von Boulaye Dia (26) zum 1:1-Ausgleichstreffer.
Und das war verdient, denn die Tuchel-Elf zeigte sich plötzlich völlig von der Rolle. Viele Ballverluste, haarsträubende Fehlpässe und ungefährliche Offensivaktionen prägten das Londoner Spiel im zweiten Spielabschnitt.
Supercup geht ins Elfmeterschießen
In der regulären Spielzeit konnten jedoch weder die in der zweiten überlegenen Spanier noch der FC Chelsea das Spiel entscheiden, sodass die 13.000 zugelassenen Zuschauer in Belfast noch eine Zugabe von zweimal 15 Minuten in der Verlängerung zu sehen bekamen. In den zusätzlichen 30 Minuten war beiden Mannschaften dann die lange Vorbereitung und der fehlende Rhythmus anzumerken, sodass in den Strafräumen nicht mehr viel passierte.
Die Entscheidung musste somit im Elfmeterschießen herbeigeführt werden. Dort behielten die Engländer dann die Nerven und konnten sich nach jeweils sieben Elfmetern mit 6:5 durchsetzen. Bei Chelsea vergab Kai Havertz, bei Villareal die beiden Innenverteidiger Aïssa Mandi (29) und Raul Albiol (35). Damit durfte Thomas Tuchel nach der Champions League den nächsten internationalen Titel mit den Londonern bejubeln.