„Werden wir sehen“TV-Experte rudert nach Kritik zurück – hält sich aber noch Hintertürchen offen

Didi Hamann grinst verschmitzt in die Kamera.

Didi Hamann grinst am 12. August 2023 verschmitzt auf der Tribüne. Der Sky-Chefkritiker hat bei der DFB-Elf gerade nichts zu meckern.

Die DFB-Elf hat bei der EM in den ersten zwei Spielen auf ganzer Linie überzeugt. Ein Kritiker rudert bei Kapitän Ilkay Gündogan zurück. Zumindest vorerst.

Ilkay Gündogan (33) stand vor der EM bei vielen Experten und Expertinnen sowie deutschen Fans in der Kritik. In den zahlreichen Wunschformationen vor dem Turnier fehlte auffällig oft der Name des deutschen Kapitäns.

Bundestrainer Julian Nagelsmann (36) zweifelte jedoch nie an Gündogan und stärkte den Profi des FC Barcelona in der Öffentlichkeit. Und Gündogan zahlt das Vertrauen zurück. Mit seinen bisherigen Auftritten bei der Heim-EM hat der Mittelfeld-Star selbst den kritischen TV-Experten Dietmar Hamann (50) bislang begeistert.

Didi Hamann über Ilkay Gündogan: „Er ist bisher der perfekte Kapitän“

Im vergangenen Jahr hatte ich die Entscheidung, Gündogan als Kapitän zu bestätigen, kritisiert, weil ich für ihn neben Musiala und Wirtz keinen Platz in der Mannschaft gesehen hatte. Aber nach seinen Leistungen bei dieser EM muss ich sagen, dass er sich diesen Platz und die Spielführerbinde absolut verdient hat“, schrieb der TV-Experte in seiner „Sky“-Kolumne: „Wie er vorangeht und im Spiel nach vorne immer wieder Akzente setzt, ist hervorragend. Er ist bisher der perfekte Kapitän.“

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Ganz wohl scheint dem Chef-Kritiker aus dem Hause „Sky“ aber immer noch nicht bei dem Gedanken zu sein. Eine weitere Rolle rückwärts im Laufe des Turniers scheint durchaus möglich. Zumindest schließt er seine Bewertung mit Gündogan als perfekten Kapitän mit den Worten: „Ob er es in drei Wochen auch noch ist, werden wir sehen.“

Doch bis die deutsche Mannschaft wirklich im Turnierverlauf schwächelt, hat auch der frühere Nationalspieler Hamann nichts zu meckern. Auch Bundestrainer Julian Nagelsmann habe bisher „alles richtig gemacht“, meinte Hamann: „Bei der Zusammenstellung des Kaders, den Aufstellungen und den Wechseln.“

Es sei auch richtig, die Euphorie jetzt nicht zu bremsen. „Du musst sie laufen lassen, aber du musst dir bewusst sein, dass die EM erst nächste Woche richtig losgeht. Die Pflichtaufgabe ist bewältigt, dass wir weiterkommen, durfte man erwarten.“

Positiv hervor hob Hamann neben Gündogan oder Abwehrspieler Jonathan Tah (28) die kämpferische Seite der DFB-Elf. „Mit spielerischen Mitteln allein wirst du keine Spiele oder Turniere gewinnen. Du musst auch körperlich dagegenhalten. Unsere Innenverteidiger und Robert Andrich haben es bisher wunderbar gemacht, genau wie Ilkay Gündogan.“

Der „herausragende deutsche Akteur“ aber sei bislang Jamal Musiala (21). Er sei daher insgesamt „etwas positiver gestimmt als vor dem Turnier“, meinte Hamann, „aber ich würde nicht zu weit vorausschauen. Die ersten beiden Spiele waren okay, aber gegen die Schweiz wird es noch einmal schwieriger.“ (sid/can)