„Überheblich“-KritikARD-Experte bei EM-Übertragung genervt: „Müsste sich mal zusammenreißen“

Luftaufnahme beim EM-Spiel zwischen den Niederlanden und Rumänien in der ARD.

Das EM-Achtelfinale zwischen den Niederlanden und Rumänien am 2. Juli 2024 wurde von der ARD übertragen.

Diese Szene sorgte in der ARD-Übertragung zur EM 2024 für Unverständnis: Der mehrfach gelobte Memphis Depay erlaubte sich ein Kabinettstückchen, was bei Thomas Hitzlsperger nicht gut ankam.

von Béla Csányi (bc)

Nach zwei zähen Achtelfinal-Paarungen vom Vortag war am Dienstag (2. Juli 2024) endlich wieder Musik drin! Das Duell zwischen den Niederlanden und Rumänien (3:0) begann schon schwungvoll, lieferte auch im weiteren Verlauf ein unterhaltsames Hin und Her.

In der ARD-Übertragung zum Spiel aus München honorierten auch Kommentator Gerd Gottlob (59) und Experte Thomas Hitzlsperger (42) das kurzweilige Geschehen auf dem Rasen. Eine Szene nervte den Ex-Nationalspieler, der als Co-Kommentator fungierte, dann aber doch.

EM 2024 in der ARD: Zuckerbrot und Peitsche für Memphis Depay

In der 42. Minute lobte das Duo Holland-Spielgestalter Memphis Depay (30) für seine aufsteigende Form bei der EM zunächst noch.

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Hitzlsperger schwärmte: „Am Anfang des Turniers ist er vielleicht nur durch sein Stirnband aufgefallen, aber in den letzten zwei Spielen muss man klar sagen: Der Spieler hat so viel Qualität, ist immer an gefährlichen Aktionen beteiligt.“

Doch nur eine halbe Minute später sprach der ARD-Experte auch genauso deutlich über die Kehrseite beim extravaganten Angreifer. Der hatte sich bei einer Ecke übernommen, wollte den Ball von rechts mit dem rechten Außenrist offenbar direkt im Tor verwandeln – und verfehlte sein Ziel letztlich meterweit.

„Den hat er mal anders versucht oder ganz falsch getroffen“, leitete Gottlob noch vorsichtig ein, ehe sich sein Nebenmann genervt über die Exzentrik beim Oranje-Star äußerte. „Das sieht jetzt schon ein bisschen überheblich aus“, tadelte Hitzlsperger: „Ich kann nicht ganz verstehen, was er hier wollte. Ich glaube, da müsste er sich mal zusammenreißen.“

Angesichts von sage und schreibe zehn Eckbällen schon vor dem Seitenwechsel war Depay kurz vor der Pause offenbar vor allem mal auf eine neue Variante aus – und zeigte sich immerhin lernfähig.

Nach dem Seitenwechsel wurde es bei seinen Hereingaben dann auch wieder gefährlicher: Virgil van Dijk (32) köpfte nach knapp einer Stunde an den Pfosten, einige Minuten später wurde das vermeintliche 2:0 von Cody Gakpo (25) im Nachgang einer Ecke erst nach dem VAR-Check wegen Abseits zurückgepfiffen.

Das Besondere versuchte Depay allerdings weiterhin. Einen Freistoß in der 68. Minute zirkelte er unter der Mauer durch, setzte den Ball nur Zentimeter neben den Pfosten. Das versöhnte auch Hitzlsperger wieder, der lobte: „Depay macht es überragend, den so flach hinzukriegen, ist bemerkenswert. Technisch extrem schwierig, den so auszuführen.“