Fußballer beim MilitärEx-Bundesliga-Ukrainer schickt martialische Kampfansage an Russland

Der frühere ukrainische Bundesliga-Profi Artem Fedetskyi beim Besuch des ukrainischen Grenzschutzes in einer zerstörten Turnhalle.

Der frühere ukrainische Bundesliga-Profi Artem Fedetskyi (M.) im Juni 2017 beim Besuch des ukrainischen Grenzschutzes

Das Bundesliga-Jahr war seine einzige Auslands-Station als Fußballer, längst ist der frühere Nationalspieler Artem Fedetskyi wieder in der Ukraine verwurzelt. Gegen Russland will er sein Land nun beim Militär verteidigen.

Auf dem Rasen war er als kompromissloser Verteidiger bekannt, der auch bei seinem einjährigen Bundesliga-Intermezzo hart zur Sache ging. Nach Russlands Invasion in der Ukraine greift Ex-Nationalspieler Artem Fedetskyi (36) jetzt zu den Waffen, um seine Heimat im Krieg zu verteidigen.

Der ehemalige Außenverteidiger von Darmstadt 98 (16 Bundesliga-Spiele in der Saison 2016/2017) ist laut lokalen Medienberichten in der Großstadt Lutsk im Westen der Ukraine inzwischen Teil der Armee für Territorialverteidigung. In einem TV-Interview sprach er dabei eine ausdrückliche Warnung an die vorrückenden russischen Truppen aus.

Artem Fedetskyi verteidigt Ukraine gegen Russland

Rund 400 Kilometer von der umkämpften Hauptstadt Kiew entfernt befindet sich der 53-malige Nationalspieler noch etwas abseits der großen Krisengebiete, dennoch wird auch der Westen des Landes immer wieder von russischen Angriffen erschüttert. Im Gespräch mit dem Fernsehsender 1+1 kündigte Fedetskyi an, seine Heimat notfalls auch mit Waffengewalt verteidigen zu wollen.

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„Ich hatte auch die Möglichkeit, woanders hinzugehen, aber ich hätte es nie in meinem Leben getan. So bin ich nicht erzogen worden. In diesem Land wurde ich zu dem, was ich bin. Also bin ich bereit, bis zum Ende hierzubleiben“, versprach der frühere Bundesliga-Legionär.

An die vorrückenden russischen Truppen, die in den ersten zwei Wochen des Krieges bereits schwere Verluste zu beklagen hatten, richtete er eine martialische Kampfansage: „Der Kreml weiß nicht, was der Partisanenkrieg ist.“ Sollten die russischen Soldaten weiter in ukrainisches Territorium vordringen, drohten sie im Westen des Landes „abgeschlachtet“ zu werden, warnte Fedetskyi.

Artem Fedetskyi lobt Ukraine-Präsident Selenskyj

Wie Präsident Wolodymyr Selenskyj (44), den Fedetskyi für seine Arbeit lobte, unterstrich auch er den Zusammenhalt innerhalb der ukrainischen Bevölkerung, die Russland den geplanten Durchmarsch bis nach Kiew durch erbitterten Widerstand bislang verwehrt hatte: „Die Art und Weise, wie wir uns vereint haben, ist eine Ehre für unser Volk.“

Artem Fedetskyi schießt im Bundesliga-Spiel von Darmstadt 98 gegen den 1. FC Köln den Ball nach vorne.

Artem Fedetskyi im August 2016 im Bundesliga-Spiel von Darmstadt 98 gegen den 1. FC Köln.

Fedetskyi hatte seine Profi-Laufbahn 2019 nach zwei Jahren bei Karpaty Lwiw beendet, das Bundesliga-Jahr in Darmstadt blieb seine einzige Auslands-Station. Nach einem Jahr Pause fing er in Lutsk, wo er bis zuletzt mit seiner Familie lebte, bei Amateurklub Votrans wieder mit dem Fußball an. (bc)